Uiguren erleiden Niederlage vor
Gericht
22.10.2008
Ein Bundesberufungsgericht
in Washington hat am Montag eine sofortige Freilassung von 17 in Guantanamo
inhaftierten chinesischen Uiguren abgelehnt.
Das dreiköpfige Richtergremium forderte Regierung und Verteidigung auf, bis
zum 7. November eine detaillierte Stellungnahme abzugeben, für den 24.
November wurde eine mündliche Verhandlung angesetzt. Mindestens so lange
bleiben die Uiguren, eine von der kommunistischen Führung verfolgte
muslimische Minderheit in China, in Haft.
Anwälte hatten Freilassung gefordert
Das US-Verfassungsgericht hatte am 12. Juni entschieden, dass auch im Krieg
gegen den Terror festgenommene und in Guantanamo auf Kuba inhaftierte
Gefangene verfassungsmäßige Rechte hätten und bei zivilen Gerichten
Einspruch gegen ihre Haft einlegen können. Angesichts des zeitaufwendigen
Verfahrens hatten die Anwälte der Uiguren daraufhin deren Freilassung
gefordert.
Waffentraining in Afghanistan als Begründung
Die Entscheidung der Richter fiel mit zwei zu einer Stimme. In einer
Minderheitsmeinung wies Richterin Judith Rogers darauf hin, dass die
US-Regierung selbst eingeräumt habe, dass die Uiguren nicht länger als
feindliche Kombattanten betrachtet würden. Ihre Einstufung als nationales
Sicherheitsrisiko gründe auf wenig mehr als der Tatsache, dass sie gestanden
hätten, in Afghanistan Waffentraining erhalten zu haben. Rogers wurde von
Präsident Bill Clinton ernannt, die beiden anderen Richter von Präsident
George Bush.
Seit sieben Jahren in Guantanamo
Die USA suchen seit längerem ein Land, das bereit ist, die seit sieben
Jahren inhaftierten Uiguren aufzunehmen. In ihre Heimat China können sie
nicht zurückgeschickt werden, weil ihnen dort Verfolgung droht.
http://nachrichten.t-online.de/c/16/58/30/36/16583036.html
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