Uiguren müssen vorerst in
Guantanamo bleiben
Freilassung in den USA blockiert
16.10.2008
Ein
US-Bundesberufungsgericht
hat die angeordnete Freilassung von 17 chinesischen Muslimen aus dem
Gefangenenlager Guantanamo vorläufig blockiert. Der TV-Sender CNN
berichtete, dass das Gericht eine Anordnung eines untergeordneten
Bundesrichters aufgehoben habe, wonach die 17 Uiguren bis morgen in den USA
auf freien Fuß gesetzt werden müssen. Über den Fall solle es nächste Woche
zunächst eine gerichtliche Anhörung geben, forderte das Bundesgericht.
Die Chinesen waren nach der US-Invasion in Afghanistan Ende 2001 nach
Pakistan geflohen, dort gefangen genommen und nach Guantanamo gebracht
worden.
Wunsch der US-Regierung
Das dreiköpfige Bundesgericht kommt damit dem Wunsch der US-Regierung nach,
die gegen die angeordnete Freilassung Einspruch erhoben hatte. Das
Justizministerium hatte argumentiert, eine Freilassung würde den Interessen
der USA schaden und die Sicherheit ihrer Bürger gefährden.
Die US-Militärbehörden hatten bereits vor einiger Zeit den Vorwurf des
Terrorismus gegen die Uiguren fallen gelassen. Eine Freilassung scheiterte
aber daran, dass kein Land die Chinesen aufnehmen wollte. Die Regierung in
Peking betrachtet die Männer als Terrorverdächtige und fordert eine
Auslieferung, was Washington mit einem Hinweis auf drohende Folterungen in
China ablehnte.
http://www.tagesschau.de/ausland/uiguren102.html
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