Feuerwerkskörper sind verboten
Mit scharfen Sicherheitsvorkehrungen
bereiteten sich die chinesischen Behörden unterdessen auf die nächste Etappe
durch die vorwiegend von muslimischen Uiguren bewohnte westliche Provinz
Xinjiang vor. Nach offiziellen Angaben wird die Flamme am Montagabend die
Hauptstadt Urumqi erreichen. Nach dem Lauf durch das Stadtzentrum am
Dienstag wird sie durch drei weitere Provinzstädte getragen. Nach einem
Bericht der örtlichen "Morning Post" wurden Feuerwerkskörper und gefährliche
Materialien im Vorfeld verboten und umfangreiche Fahrzeugkontrollen
eingeführt.
Einheimische und Exil-Uiguren berichten von weitaus schärferen Maßnahmen:
Unter anderem seien im Vorfeld bereits die Pässe zahlreicher Muslime
eingezogen worden. Laut dem Sprecher des in Deutschland ansässigen
uigurischen Weltkongresses, Dilxat Raxit, wurden tausende Uiguren
festgenommen und muslimischen Geistlichen "politische Umerziehungsmaßnahmen"
aufgezwungen.
Peking spricht von einer "terroristischen Bedrohung durch muslimische
Separatisten", eine Behauptung, die von den Einheimischen zurückgewiesen
wird. Nach ihren Angaben will die chinesische Führung damit ihre strikte
Kontrolle über die an Bodenschätzen reiche Provinz rechtfertigen. Dass die
Etappe durch Xinjiang um eine Woche vorverlegt wird, hatten die
Organisatoren des Fackellaufs erst kurzfristig bekanntgegeben.
Auch in Tibet habe China im Vorfeld Restriktionen massiv verschärft, um
Störungen zu vermeiden, berichtet die Tibet Initiative München. Bereits am
vergangenen Mittwoch hatte die Flamme Shangri-la in der südwestchinesischen
Provinz Yunnan erreicht. Hier leben zahlreiche Tibeter. Der Lauf wurde
strengstens überwacht, sogar von den umliegenden Dächern aus, wie die
"Süddeutsche Zeitung" berichtet. Außerdem durften die Mönche ihre Klöster in
dieser Zeit nicht verlassen.
Am Montag wurde die olympische Flamme durch das südwestchinesische Chongqing
getragen. (mpr/AFP).
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