China entlässt Journalisten
vorzeitig aus Haft
Peking. SDA/Reuters/baz. China hat
nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen einen verurteilten
Journalisten vorzeitig aus der Haft entlassen. Das Urteil gegen Yan Xiaoqing
sei aber nicht aufgehoben worden, berichtete die Organisation am Montag.
Yang war im Januar festgenommen worden, nachdem er über die Korruption von
Provinzbehörden berichtet hatte. Später wurde er wegen des Vorwurfs der
Erpressung zu einem Jahr Haft verurteilt.
Wie Reporter ohne Grenzen weiter mitteilte, erhob das Land vergangene Woche
formell Anklage gegen zwei Männer, die im Internet Texte veröffentlich
hatten. Ihnen werde vorgeworfen, zur Zerstörung der staatlichen Autorität
animiert zu haben.
Es handle sich um den 48-jährigen Zhang Jianhong, der unter anderem eine
Literatur-Seite aufgezogen habe. Der zweite Angeklagte sei Chen Shuqing von
der verbotenen Demokratie-Partei Chinas. Beide Männer waren schon einmal
festgenommen worden, weil sie sich im Internet für politische Reformen
ausgesprochen hatten.
Die chinesischen Behörden haben rund 30 000 Menschen
angestellt, deren Aufgabe allein darin besteht, das Internet nach Seiten mit
staatsfeindlichen Inhalten zu durchsuchen.
Organisationen, die sich mit der Wahrung der Pressefreiheit beschäftigen,
werfen chinesischen Behörden vor, häufig Vorwürfe gegen Journalisten zu
erfinden, deren Berichte gegen die Parteilinie verstoßen. Im
kommunistischen China sind weltweit die meisten Journalisten inhaftiert -
derzeit sind es mindestens 32.
Artikel erschien am 23.10.2006
SDA/Reuters/baz.
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