20 000 Menschen leben im
Todestrakt
Erschossen, gehängt, geköpft,
gesteinigt, vergiftet oder mit Stromschlägen getötet: Immer noch
praktizieren zahlreiche Staaten die Todesstrafe. Daran erinnert weltweit der
«Internationale Tag gegen die Todesstrafe».
Der Anlass wird am 10. Oktober weltweit mit einer Reihe von Veranstaltungen
zum vierten Mal begangen.
Mindestens 2148 Menschen wurden 2005 laut Schätzungen von «Amnesty
International» weltweit hingerichtet, mehr als 20'000 warten in
Todeszellen auf die Vollstreckung des Urteils. Wie schon in den
vorangegangenen Jahren sind vier Länder für die meisten Hinrichtungen
verantwortlich: China, Iran, Saudi-Arabien und die USA.
Unverhältnismässig oft trifft die Todesstrafe Arme oder Angehörige von
Minderheiten.
«Führend» bei der Todesstrafe bleibt China, wo im Vorjahr mehr
Menschen hingerichtet wurden als in allen übrigen Staaten der Welt, wobei
die wahre Zahl möglicherweise viel höher liegt, da Peking keine
vollständigen Statistiken veröffentlicht. Den Bürgern droht die Todesstrafe
für zahlreiche, auch gewaltlose Delikte wie Steuerbetrug oder
Unterschlagung.
Der Kampf gegen die Todesstrafe bleibt eine der grössten menschenrechtlichen
Herausforderungen: 73 Staaten halten noch immer an der Todesstrafe fest.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in 53 Staaten Todesurteile verhängt und
in 22 Staaten Hinrichtungen vollzogen.
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