11.10.2006
Auch 2005 Tausende Hinrichtungen
in China
2005 sind mindestens 2.148 Todesurteile in 22 Ländern vollstreckt
worden. 94 Prozent der Hinrichtungen wurden in China, im Iran,
Saudi-Arabien und den USA durchgeführt. Das berichtete die
Menschenrechtsorganisation amnesty international anlässlich des Welttags
gegen die Todesstrafe am 10. Oktober hervor.
In China sind im vergangenen Jahr 1.770 Hinrichtungen bekannt geworden.
Inoffiziellen Schätzungen zufolge werden jedoch zwischen 8.000 und 10.000
Personen im Jahr in der Volksrepublik hingerichtet. Im Iran fanden 94,
in Saudi-Arabien 86 und in den USA 60 Hinrichtungen statt.
Obwohl 68 Länder an der Todesstrafe festhielten, habe es in den letzten 30
Jahren eine klare Tendenz zu ihrer weltweiten Abschaffung gegeben, teilte
amnesty mit. So hätten die Philippinen und Moldawien diese Höchststrafe
abgeschafft. In insgesamt 43 Verfassungen sei die Todesstrafe ausdrücklich
verboten. Es sei allerdings bedauerlich, dass in Ländern wie den USA
weiterhin Todesurteile ausgesprochen und Hinrichtungen an psychisch Kranken
vollzogen würden. Im Iran und Pakistan seien im Lauf des Jahres 2006 auch
Minderjährige hingerichtet worden.
Scharfe Kritik übte amnesty wegen der anhaltenden
Menschenrechtsverletzungen in China. Es sei das Land, wo es jährlich die
meisten Hinrichtungen gebe. Zudem würden Geständnisse durch Folter
erzwungen. Immer mehr werde von den Hinrichtungen durch Genickschuss zu
Gunsten tödlicher Injektionen abgegangen, um die Organentnahme zu
erleichtern. Chinesischen Spezialisten zufolge sollen 99 Prozent der
transplantierten Organe von hingerichteten Gefangenen stammen.
Quelle: APA
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