Uiguren fordern von Merkel Druck
auf Wen
München/Peking (dpa) - Der
Weltkongress der Uiguren hat an Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert,
sich für die Rechte der muslimischen Minderheit in China einzusetzen.
Am Rande der Eröffnung der Veranstaltung "China Time 2006" in Hamburg wurde
am Mittwoch für die Rechte der Uigutren und Tibetaner demonstriert.
Vor dem Besuch des chinesischen Regierungschefs Wen Jiabao sagte der
Präsident der in München ansässigen exiluigurischen Vereinigung, Dilxat
Raxit, am Dienstag: "Wir hoffen, dass Merkel Druck auf Wen Jiabao ausübt."
In einem offenen Brief an die Kanzlerin beklagte der Weltkongress, unter dem
Vorwand des weltweiten Kampfes gegen Terrorismus seit dem 11. September 2001
unterdrücke und verfolge die chinesische Regierung die Uiguren in der
nordwestchinesischen Region Xinjiang.
"Willkürliche Verhaftungen, Massenfestnahmen, ungerechte Prozesse und Folter
sind weit verbreitet und werden systematisch gegen uigurische Bürgerrechtler
in Ostturkestan eingesetzt", heißt es unter Bezug auf den alten Namen der
Region, die als ethnischer Konfliktherd gilt. Nach ihrer Machtübernahme 1949
hatten sich die Kommunisten das Gebiet einverleibt, doch wehren sich viele
Uiguren gegen die Fremdherrschaft und fordern die Wiederherstellung ihrer
früheren Republik Ostturkestan. Wen Jiabao trage "letztendlich die
Verantwortung dafür, dass den Uiguren wie den Tibetern und anderen Menschen
in China systematisch grundlegende Menschenrechte verweigert werden",
schreibt Dilxat in dem Appell an Merkel.
Dilnur Turdi
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