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Menschenrechtler fordern: China darf
umstrittene
Anti-Terror-Kriegsführung nicht auf
Deutschland ausweiten
Göttingen/München/Nürnberg, den
19. Dezember 2003
Die Bundesregierung darf nicht
zulassen, dass China seine
umstrittene
Anti-Terror-Kriegsführung auf
Deutschland ausdehnt. Das haben die
Gesellschaft für bedrohte Völker
(GfbV) und der Nationalkongress
Ostturkistans am Freitag in
Schreiben an Bundesinnenminister
Otto Schily gefordert. Wer Uiguren,
die sich für die Erhaltung ihrer
Kultur und Religion einsetzen oder
die unter Lebensgefahr Berichte über
Menschenrechtsverletzungen außer
Landes brächten, als Terroristen
kriminalisiere, missachte
grundlegende Menschenrechte und
heize bewusst den Konflikt zwischen
Uiguren und der chinesischen Führung
an, erklärte der GfbV-Asienexperte
Ulrich Delius in Göttingen. Der
Vorsitzende des Nationalkongresses
Ostturkistans, Enver Can (München),
appellierte an Schily, an den Werten
eines demokratischen europäischen
Landes festzuhalten und uigurischen
Flüchtlingen weiterhin Schutz vor
Verfolgung durch chinesische
Behörden zu gewähren.
Das chinesische Außenministerium
hatte am vergangenen Montag fünf
uigurische Organisationen, unter
ihnen zwei Vereine mit Sitz in
Deutschland, zu terroristischen
Organisationen erklärt und alle
Staaten aufgefordert, die Bankkonten
dieser Gruppen zu sperren und ihre
Mitglieder nach China abzuschieben.
Neben dem in München ansässigen
Welt-Jugend Kongress der Uiguren,
der sich vor allem für uigurische
Flüchtlinge in Deutschland einsetzt,
möchte China auch das in Nürnberg
arbeitende Ostturkistan
Informationszentrum (E.T.I.C.) als
terroristische Organisation
verbieten lassen. Das Ostturkistan
Informationszentrum hat sich mit
seinen Berichten über aktuelle
Menschenrechtsverletzungen in aller
Welt einen Namen gemacht und wird
regelmäßig von führenden
Nachrichtenagenturen zitiert.
Unter den elf namentlich genannten
Uiguren, die vom chinesischen
Außenministerium zu Terroristen
erklärt wurden, befinden sich auch
drei in Deutschland lebende
uigurische Flüchtlinge. Alle drei
Personen engagieren sich seit Jahren
dafür, dass geflohene Uiguren in
Deutschland als politische
Flüchtlinge anerkannt werden.
Außerdem treten sie für eine
Verbesserung der Menschenrechtslage
in Ostturkistan ein, der im
Nordwesten Chinas gelegenen
Autonomen Region Xinjiang.
Außenminister Joschka Fischer,
US-Präsident George Bush sowie die
frühere UN-Hochkommissarin für
Menschenrechte, Mary Robinson, haben
in den letzten drei Jahren Chinas
Anti-Terror-Kriegführung gegen die
sieben Millionen muslimischen
Uiguren scharf kritisiert. Chinas
Probleme in Xinjiang seien
hausgemacht und hätten mit
internationalem Terrorismus nichts
zu tun, erklärten die westlichen
Politiker mehrfach. Seit den
Terroranschlägen des 11. September
2001 preist China seine brutale
Repression gegen Uiguren als Beitrag
zur Bekämpfung des internationalen
Terrorismus an..
http://www.gfbv.de/ |
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© ETIC
19/12/2003 20:59 Published By A. Karakash |
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