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China droht Taiwan mit Krieg
Seit
Jahren absolvieren beide Seiten
militärische Übungen
Die Volksrepublik China hat
Taiwan unverhüllt mit einem Krieg
gedroht, falls die demokratische
Inselrepublik eine formelle
Unabhängigkeitserklärung erlassen
sollte.
Der taiwanesische Präsident Chen
Shui-bian, der eine neue Verfassung
und Volksabstimmungen plant, gehe zu
weit und "riskiert den Ausbruch
eines Krieges", zitieren staatliche
Medien in Peking am Mittwoch
(19.11.2003) den Vizeminister im
Taiwan-Büro des chinesischen
Staatsrates, Wang Zaixi.
Peking fährt massive Kampagne
Die seit Jahren schärfste Warnung
scheint der Auftakt einer massiven
Kampagne Pekings vor der
Präsidentenwahl im März nächsten
Jahres zu sein. Die kommunistische
Führung fürchtet, dass Taiwans
Gesetzespläne für künftige
Volksabstimmungen eines Tages zu
einem Referendum über die
Unabhängigkeit führen könnten. Der
Drang in diese Richtung ist
offenkundig; wie Präsident Chen
Shui-bian befürwortet auch dessen
Herausforderer von der
oppositionellen Kuomintang, Lien
Chan, ähnliche Pläne.
Der Pekinger Vizeminister sagte,
niemand solle sich darauf verlassen,
dass die USA die Unabhängigkeit
Taiwans garantieren würden. Das wäre
eine "sehr naive und gefährliche
Idee". Es werde nicht erwartet, dass
die Amerikaner "Blut für die
Unabhängigkeit Taiwans vergießen"
werden. Wang Zaixi sprach auf einem
Expertenseminar, das sich gegen "die
radikalen Schritte" des
taiwanesischen Präsidenten richtet,
der sich damit seine Wiederwahl
sichern will, wie die Zeitung "China
Daily" vermutete.
Ein-China-Grundsatz
Die separatistischen Kräfte werden
"einen hohen Preis zahlen", wenn sie
glaubten, Peking werde gegen ihre
Verschwörung "nicht zu militärischer
Gewalt greifen", warnte Wang Zaixi.
Wenn die Behörden Taiwans mit
spalterischen Kräften
"konspirieren", um
Unabhängigkeitsaktivitäten zu
verfolgen, und Festlandchina sowie
seinen Ein-China-Grundsatz
herausforderten, könnte der Einsatz
von Gewalt unvermeidlich werden.
Die Kriegswarnung prangte auf der
Titelseite der Tageszeitung China
Daily und wurde auch über die
Nachrichtenagentur Xinhua
verbreitet. Peking hatte bisher
immer eher indirekt betont, für den
Fall einer formellen Unabhängigkeit
Taiwans nicht von militärischer
Gewalt absehen zu wollen. Chinas
Regierung betrachtet das heute
demokratische Taiwan seit der
Machtübernahme der Kommunisten in
China 1949 als abtrünnige Provinz
und sucht eine Wiedervereinigung. (ali)
DW 2003/11/19 |
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© ETIC
19/11/2003 11:14 Published By A. Karakash |
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