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Nach der Revolution von 1911 übernahm der Verwaltungschef von Ürümqi, Yang Zengxin, die Herrschaft. Yang behielt die straffe, diktatorische Herrschaft aufrecht und ließ die verheißene Kulturautonomie nicht
aufkommen. Seit er 1913 von der jungen chinesischen Republik als Generalgouverneur bestätigt war, herrschte er praktisch unbeschränkt. Er hielt die Einheit der Provinz gegen eindringende Kasachen und Weißrussen (1917)
aufrecht und schloß sich zuletzt der Guomindang an, um seine eigene Macht abzusichern. Ohne Konsultation der chinesischen Regierung ließ er einen immer stärkeren Einfluß der Sowjetunion zu, die unter anderem fünf
Konsulate (darunter in Hami und Ürümqi) eröffnen konnte, und schloß seit 1922 eigenmächtig mehrere Handelsverträge mit der Sowjetunion ab. Er näherte sich dieser besonders nach der Niederwerfung der Widerstandsbewegung
im westlichen Turkestan und förderte den Handelsverkehr mit der UdSSR stärker als den mit China. Schließlich überwog die sowjetische Macht die des Generalgouverneurs. Er wurde am 7. 7. 1928 ermordet. Sein Nachfolger,
Qin Shujin (Gouverneur von Xinjiang 1928 — 1931), erwies sich als unfähiger Despot. Zum Fokus des Widerstands wurde nun die am weitesten östlich gelegene Oase Xinjiangs, Hami, eins der zehn uigurischen Fürstentümer, die
im 18. Jahrhundert nach der Wiedereroberung Ost-Turkestans durch die Qing zunächst unter deren Oberherrschaft weiterbestanden. Hami bewahrte diesen Status am längsten von allen, nämlich bis zum Tode des Schah Mahsud
(1929). Danach veranlaßten Gouverneur Qin Shujin und die Regierung der Republik China eine neue Welle der Ansiedlung chinesischer Bauern aus Gansu, denen der Gouverneur Land aus uigurischem Besitz übereignete, was 1931
einen umfassenden Aufstand der (hier zahlreichen und mächtigen) Dunganen und schließlich ganz Xinjiangs unter Nijas Hodscha und der militärischen Leitung durch den 23jährigen Ma Shingjin (von Sven Hedin als »Großes
Pferd« bezeichnet; der Name Ma gibt die erste Silbe des Namens Mahomed = Mohammed wieder, die chinesisch mit dem Schriftzeichen für Pferd transkribiert wird) auslöste. Die dadurch provozierte Einmischung der UdSSR
brachte 1934 ein Bündnis zwischen der Republik China und dem letzten unabhängigen militärischen Kommandanten von Hami, Yolbars Khan, zustande. Yolbars floh schließlich vor dem dunganisch-uigurischen Aufstand nach
Qinghai, das von dem chinesisch-islamischen Warlord Ma Pufang beherrscht wurde. Turfan erhob sich am 6. 1. 1933, im März 1933 beherrschten die Aufständischen Khotan, Kaschgar~ Aksu sowie die Gebiete Tarbagatai und
Altai. Auch Jarkand und Karakasch schlossen sich dem Aufstand an. Dem chinesischer Gouverneur Qin Shujin gelang lediglich die Rückeroberung von Ürümq' sowie der Gebiete Tarbagatai und Ili; Hami, Altai, Karashahr, Aksu,
Kaschgar, Jarkand und Khotan blieben unter der Kontrolle der nationalistischer Aufständischen. Unter diesen brachen nun Rivalenkämpfe aus; Ma Shingjir versuchte, die ganze Macht an sich zu reißen und Hodscha Nijas
Hadschi auf repräsentative Funktionen abzudrängen. Daraus entwickelte sich ein neuer Bürgerkrieg zwischen den Uiguren-Führern und den dunganischen Rebellen, den Ma nicht gewinnen konnte, nachdem Hodscha Nijas Hadschi im
Juni 1933 mit dem neuen chinesischen Gouverneur, Sheng Shicai, ein Abkommen geschlossen hatte, das Nijas unter dem Titel des stellvertretenden Militärgouverneurs die faktische Macht über das Tarim-Becken (Kaschgarien)
übertrug, während Sheng von seinem Stützpunkt Ürümqi aus die Zerschlagung der in der ersten Phase des Kampfes noch überlegenen Truppen des Ma Shingjin übernahm. Unterdessen rief Hodscha Nijas Hadschi schließlich am 12.
11. 1933 die Türkische Islamische Republik Ostturkestan (»Sarki — Turkistan Türk-Islam Gumhuriyeti«) aus, die angeblich britische Unterstützung genoß und auf jeden Fall antisowjetisch tendierte (vielleicht im
Zusammenhang mit der in Westturkestan noch in Resten aktiven »Baßmatschen«-Bewegung?). In Kaschgar bemühte sich Abdul Baki Sabit Damullah um die Zusammenfassung der dort besonders von Fraktionskämpfen und
Clan-Auseinandersetzungen zerrissenen Bewegung; er wurde schließlich Ministerpräsident der Republik Ostturkestan unter Nijas Hodscha, der Präsident wurde; Außenminister Mohammed Kasim Hodscha, Justizminister Sarif Kari,
Innenminister Junus-Beg Saidzade, Gesundheitsminister Abdullah Ischanhodscha Khani, Verteidigungsminister Sultanbeg Bachtijar-Beg, Erziehungsminister Abdulkarim khan Machdum, Finanzminister Ah Achunbaj, der Minister für
religiöse Stiftungen Schamsuddin Tudri Hadschi, Handelsminister Saddikbeg Insan sowie der Emir von Khotan, Nur Achmed, der gleichfalls Ministerrang hatte, waren die herausragenden Führer, die die verschiedenen Kräfte
repräsentierten. Verbindungen bestanden auf jeden Fall zu dem bekanntesten Widerstandsführer im sowjetischen ,lbrkestan, Mohammed Emin, der in jener Zeit nach Afghanistan ausgewichen war und in Tadschikistan eine
Rückkehr in das Gebiet nördlich des Amu Darja versucht hatte. Von einer Koordinierung der Aktionen konnte jedoch nie die Rede sein. Die »Baßmatschen«-Bewegung war ohnehin bereits militärisch entscheidend geschlagen,
wenngleich im sowjetischen Turkestan die Widerstandsaktionen lokal noch weitergingen. Schon die permanenten Auseinandersetzungen zwischen Ma Shingjin, Hodscha Nijas Hadschi und anderen lokalen und regionalen Führern
belegen den Grad der Uneinigkeit der ostturkestanischen Nationalisten; daß es unter diesen Umständen zu einer Zusammenarbeit oder gar einer gemeinsamen Führung mit den westturkestanischen Bewegungen hätte kommen können,
ist eine überaus unrea listische Annahme, obwohl historische Erfahrung dafür Argumente hätte liefern können. Selbst Hodscha Nijas Hadschi hatte zuerst mit dem chinesischen Generalgouverneur zusammengearbeitet und war
erst unter dem Druck der Kämpfer Ma Shingjins zur Seite der Aufständischen von Kaschgar und Khotan übergegangen. Die Feindschaft zwischen ihm und Ma bzw. zwischen Uiguren (Turkestanern) und Dunganen war danach die
stärkste Belastung, die die Republik Ostturkestan zu tragen hatte — allein gegen Chinesen, Sowjets und Dunganen. Gouverneur Sheng Shicai (Gouverneur in Xinjiang 1934 — 1945) schlug den Aufstand des Ma Shingjin im
Laufe des Jahres 1934 nur mit der Hilfe von 12.000 sowjetischen Soldaten und Militärflugzeugen aus der Sowjetunion nieder und lehnte sich fortan noch stärker an die UdSSR an (er wurde sogar Mitglied der KPdSU). Ma
Shingjin wurde nach Kämpfen um Ürümqi (wiederum am Dabancheng-Paß), Turfan und am Tianshan schließlich Mitte 1934 gefangengenommen und an die Sowjetunion ausgeliefert. Darauf wandte Gouverneur Sheng, dem die chinesische
Nationalregierung keinerlei Unterstützung zukommen ließ, sich wieder gegen Hodscha Nijas Hadschi, dem dunganische Truppen im Dezember 1934 auch noch Kaschgar abnahmen. Dort wurden in einer einzigen Nacht an die 7.000
Uiguren umgebracht. Schon unter dem Gouverneur Qin Shujin hatten sich sowjetische Vertreter außer in die Wirtschaft (Handelsabkommen vom 1. 10. 1931) auch in die Politik Xinjiangs eingemischt. Mit der Machtübernahme
durch Sheng Shicai wurde Xinjiang faktisch zu einem sowjetischen Protektorat, in dem der »Militärberater« General Pogodin den wahrscheinlich entscheidenden Einfluß ausübte. Und schon 1932 hatten sowjetische Stellen dem
uigurischen Nationalisten Nijas angedeutet, sie könnten bereit sein, die Errichtung eines unabhängigen Ostturkestan, etwa nach dem Muster der Äußeren Mongolei (die praktisch vollkommen von der Sowjetunion kontrolliert
wurde), auch mit militärischer Unterstützung zu fördern. Bei einer Konferenz in Ergaschtam im Pamir wurde Nijas am 25. 2. 1934 mit Forderungen konfrontiert, die auf eine vollständige Unterwerfung unter die
Sowjetunion hinausliefen. Hodscha Nijas Hadschi hatte sich zu verpflichten, die Beziehungen zur chinesischen Nationalregierung (damals in Nanjing) abzubrechen, die Unabhängigkeit Ost-Turkestans aufzugeben und seinen
Machtbereich sowie seine militärischen Verbände dem in Ürümqi herrschenden Sheng Shicai zu unterstellen und alle eventuell im Lande befindlichen ausländischen Berater auszuweisen. Dafür sollte er Zivilgouverneur auf
Lebenszeit werden. Die Sowjetunion wollte sich ihrerseits verpflichten, Ost-Turkestan vor Angriffen aus China (Nanjing-Regierung) oder anderen Gebieten (gemeint war das von Japan kontrollierte »Mandschukuo«) zu schützen
und Wirtschafts- und Entwicklungshilfe zu gewähren, durch Militärberater den Aufbau einer regulären Armee zu unterstützen. Diese in zwölf Punkten zusammengefaßten Bedingungen wies die in Jenihissar tagende Regierung der
ostturkestanischen Republik empört zurück, bekannte sich zum nationalen Widerstand »gegen die bolschewistische Herrschaft« und beschloß, sich mit der Bitte um Unterstützung an Nanjing, Japan und den Völkerbund zu
wenden; Nijas wurde für abgesetzt erklärt, falls er nicht beistimme. Er wechselte daraufhin auf die Seite Sheng Shicais und der Sowjetunion über; die Regierung wurde schließlich am 16. 4. 1934 verhaftet und den
chinesischen Provinzbehörden von Gansu ausgeliefert. Drei Mitgliedern der Regierung gelang indes die Flucht: Außenminister Mohammed Kasim Hadschi (nach Karatschi), Verteidigungsminister Sultanbeg Bachtijar-Beg (nach
Saudi-Arabien) und Kudratullah Khan (nach Jordanien). Die übrigen wurden im Juli 1934 hingerichtet. Hodscha Nijas Hadschi wurde zunächst Vizegouverneur in Ürümqi, doch auch er wurde drei Jahre darauf hingerichtet,
weil er Sympathien für einen neuerlichen, kurzlebigen, Aufstand in Kaschgar hatte erkennen lassen. Die Sheng-Regierung legte sich unterdessen auf ein Sechspunkteprogramm (1. Antiimperialismus, 2. Freundschaft mit der
Sowjetunion, 3. Friedenspolitik, 4. Gleichberechtigung der Völker, 5. Kampf gegen die Korruption, 6. »Neues Xinjiang«) fest, zog aber gegen jeglichen politischen Widerstand brutal zu Felde. Bei der Unterwerfung der
Aufständischen vom Sommer 1937, der von Kaschgar aus bis Karashahr reichte, wurden nach turkestanisehen Angaben abermals an die 80.000 Rebellen umgebracht, allein in Kasebgar wurden auf Geheiß des (sowjetischen)
Polizeichefs Mawlanow über 300 Personen standrechtlich erschossen. Xinjiang wurde zum zeitweise einzigen Verbindungsweg zwischen den »Befreiten Gebieten« der chinesischen Kommunistischen Partei im Norden von Shaanxi und
der Sowjetunion, die den Flugplatz von Ürümqi zu einem größeren Luftstützpunkt ausbaute. Gleichzeitig sicherte sich die Sowjetunion Schürfrechte im Altai und bei den Ölfeldern von Karamai. Daß gerade das Altai-Gebiet
zum Zentrum neuen Widerstands wurde, hat allerdings weniger mit der ökonomischen Durchdringung als mit der sowjetischen politischen und militärischen Präsenz zu tun. Hier wuchs Usman Batur (eigentlich Usman Islam) zu
einem neuen Widerstandsführer von weiterreichender Bedeutung heran. Seine Verhaftung (er war auf ein Verhandlungsangebot hin nach Ürümqi gereist) ließ im Oktober 1941 wieder einmal größere Unruhe entstehen. Die
Sowjetunion, inzwischen von der Wehrmacht überfallen und unsicher über eine mögliche kriegerische Verwicklung mit Japan, war an einer friedlichen Beilegung der Differenzen interessiert, sagte durch ihren Generalkonsul
in Ürümqi die Einstellung der Erdölbohrungen in Karamai und des Zinn-Abbaus im Altaigebiet zu und zog auch ihre seit 1934 stationierten Einheiten ab, zum größeren Teil in die Mongolische Volksrepublik, um einen
erwarteten japanischen Angriff abzuwehren. Damit war die militärische Machtgrundlage, auf der die Herrschaft des Gouverneurs fußte, erschüttert. Sie schwand ganz, als sich herausstellte, daß nur noch politische
Vertrauenspersonen der Sowjetunion und der Kommunistischen Partei in Xinjiang verbleiben sollten. Sheng Shicai schwenkte denn auch 1942 zur Guomindang um. In den letzten Monaten seiner Herrschaft wurden zahlreiche
bisher mit ihm zusammen-arbeitende Kommunisten, darunter Mao Zedongs Bruder Mao Zemin, in Ürümqi hingerichtet. Sheng trat im Juli 1944 in Jiang Jieshis Kriegshauptstadt Chongqing (T~chungking) über und bekleidete auch
nach der Flucht der Guomindang-Regierung auf die Insel Taiwan dort noch Ämter in der Regierung der Republik China. Inzwischen hatte sich die Widerstandsbewegung unter Usman Batur aus der Mongolei Waffen im Austausch
gegen Vieh verschafft. Der seit 1941 als Partisanenkampf geführte Aufstand dauerte weiter an. Er bekam im Juli 1944 Unterstützung: Die Ili-Kasachen riefen in Kuldscha, nach der Amtsenthebung Shengs, nochmals eine
Ostturkestanische Republik unter Führung von Ah-Khan Tura aus, der sich Usman Batur sofort anschloß. Die ostturkestanischen Rebellen hatten bereits im September 1945 das ganze Altal-Gebiet unter Kontrolle und besetzten
auch Ürümqi und Kaschgarien. Chinesischen Verhandlungsangeboten schenkten sie zunächst keinerlei Vertrauen; doch bot die Sowjetunion alsbald Waffen und Beratung an, die von Kuldscha aus Wladimir Stepanowitsch
koordinierte. Die Sowjetunion vermittelte schließlich nach fast einjährigen Verhandlungen einen Friedensvertrag, der am 12. 7. 1946 von dem neuen Gouverneur Zhang Zhizhong (Gouverneur in Xinjiang 1946 — 1950)
unterzeichnet wurde und auf die Auflösung der Ostturkestanischen Republik und eine Autonomieregelung für Xinjiang hinaus-lief. Die Repubhikregierung sollte eine uigurische Mehrheit (15 gegenüber 10 Han-Chinesen) haben,
die örtliche Verwaltung aus lokalen Kräften rekrutieren, freie Parlamentswahlen organisieren, politische Gefangene freilassen, Türkisch* und Chinesisch als gleichberechtigte Amtssprachen anerkennen (Unterrichtssprache
sollte allein Türkisch sein) und Ost-Turkestan als Bestandteil Chinas mit »besonderen kulturellen, wirtschaftlichen und innenpolitischen Eigenheiten« verwalten. Im Laufe der Verhandlungen verschwand der
ostturkestanische Präsident Ah-Khan Tura spurlos. Gouverneur Wu Zhongxin bildete die Regierung, sein Vize wurde Ahmedschan Kassimi, von dem sich später herausstellte, daß er bereits im Verlauf der Friedensverhandlungen
für die sowjetische Seite gearbeitet hatte; die Macht lag in den Händen von Vertrauensleuten der Sowjetunion, Kassimi, Saifuddin Asisow, Rahimdschan Sabirow und Abdulkerim Abbasow. Usman Batur, der ebenfalls in die
Regierung eingetreten war, verweigerte sich bald der Zusammenarbeit mit ihnen. China nominierte 1947 wegen des fortgesetzten Widerstands erstmals ausschließlich Turkestaner für die wichtigsten Regierungsämter: Masud
Sabri (1887 — 1952) wurde zum Generalgouverneur, Ah Jussuf Alptekin zum Generalsekretär der Regierung und Dschanim-Khan |
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Hadschi zum Finanzminister berufen. Diese drei betrieben nun die Zurückdrängung des sowjetischen Einflusses; Kassimi mußte sich schon 1947 in die Sowjetunion absetzen. Ein größerer Teil der Kader dieser
Teil-Regierung schloß sich später der chinesischen Kommunistischen Partei an, ein anderer Teil, mit dem sich wiederum die Anhänger des ehemaligen Qinghai-Gouverneurs Ma Pufang zusammenschlossen, nahm den Widerstand
erneut auf. Dessen bedeutendster Führer, Usman Batur, wurde erst am 6. 2. 1951 in Gansu gefangengenommen und am 29. 4. 1951 in Ürümqi öffentlich gehenkt. Gouverneur Masud Sabri wurde indessen wegen des Verdachts, er
strebe die Loslösung Xinjiangs aus der chinesischen Republik an, am 1. 1. 1949 durch Burhan Shahidi ersetzt. Masud Sabri starb im März 1952 in einem chinesischen Gefängnis. Burhan Shahidi wurde am 3. 10. 1894 in
Rußland in einem Bergdorf nahe Kasan an der Wolga als Sohn eines uigurischen Bauern und Nachkomme von Wolgaschleppern geboren, besuchte Schulen im zaristischen Rußland, wanderte 1906 nach Aksu zurück, woher die Familie
wegen der Eroberung durch die Qing-Dynastie geflohen war, wurde 1911 Zeuge der Hinrichtung der Widerstandskämpfer Tomur und Mamat von Hami und Turfan unter Yang Zengxin (worüber er 1962 ein Theaterstück schrieb) und
machte 1926 die erste Autoreparaturwerkstatt und Fahrschule in Ürümqi auf. Unter Gouverneur Sheng Shicai war er sieben Jahre lang inhaftiert. Im Januar 1949 einigte er sich mit dem Garnisonskommandanten von Xinjiang,
Tao Zhiyue, auf den Anschluß der Region an die Volksrepublik. In seinem Heim hatte er den KPCh-Funktionär Deng Liqun und wahrscheinlich auch dessen Genossen Wang Zhen zeitweilig verborgen. Ende 1949 trat er der KP bei.
Während der ersten Jahrzehnte der Volksrepublik spielte er zusammen mit Wang Zhen, der ihn in die Partei aufgenommen hatte, eine führende Rolle in Xinjiang. 1955 holte Premier Zhou Enlai ihn nach Peking, wo er wichtige
Aufgaben in der Nationalitätenpolitik und der Einheitsfrontarbeit übernahm, neuer Gouverneur wurde Saifuddin, Parteichef wurde Wang Enmao. Burhan Shahidi wurde angelastet, der chinesisch-sowjetischen Freundschaft zu
große Dienste geleistet zu haben und an der Sowjetisierung der Region beteiligt gewesen zu sein. Während der Kulturrevolution wurde er degradiert und verfolgt. 1978 rehabilitiert, kehrte er in seine Funktion als
Vizevorsitzender des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz zurück, das Amt des Leiters der Chinesischen Islamischen Vereinigung nahm er nicht wieder auf. Ürümqi brach im September 1949 mit der Guomindang
und schloß sich der Volksrepublik an. Burhan wurde erster Chef einer Provisorischen Regierung in Ürümqi. |