Chodschamberdi, einigten sich auf die folgenden drei Punkte: 1) Die chinesische Regierung werde absolut verpflichtet zur Einhaltung der Menschenrechte in
Ost-Turkestan.
2) Die Abschaffung militaerischer Massnahmen gegen friedliche Demonstrationen.
3) Volle Selbstbestimmung der Uighuren in ihrem Land.Den Teilnehmern wurden von der Kasachischen Uighurischen Vereinigung
die neuesten Berichte ueber die aktuelle Lage in Ost-Turkestan zugaenglich gemacht.
Wachsender Druck auf religioeses Leben in Ost-Turkestan
In China und besondern in Ost-Turkestan hat der staatliche Druck auf
das religioese Leben noch weiter zugenommen. Per oeffentlichem Aushang in allen Moscheen wurde durch die chinesische Provinzverwaltung den 18jaehrigen das oeffentliche Gebet bei Strafe verboten. Denjenigen, die
durch dieses Gesetz bestraft werden, droht entweder eine Geldstrafe von 3.000 bis 5.000 Yuean oder aber, bei Nichtzahlung, eine Gefaengnisstrafe von 3 bis 5 Jahren. Ebenfalls verboten ist das Erlernen und
oeffentliche Lesen des Qur'an. Werden Muslime dabei angetroffen, drohen ihnen entweder Geldstrafen von 5.000 bis 40.000 Yuean oder aber eine Gefaengnisstrafe von 5
Jahren. Wenn man sich vor Augen haelt, dass das durchschnittliche Einkommen der Landbevoelkerung 4.000 Yuean nicht ubersteigt, kann man sich die ernorme Hoehe dieser Geldstrafe vorstellen. Kindern im Alter
von 6 bis 15 Jahren ist jegliche oeffentliche Ausuebung ihrer Religion verboten. Im Falle einer Entdeckung droht den jungen
Muslimen der Verluste des Rechtes auf Erziehung. Waehrend der achtziger Jahre kuemmerte sich
die chinesische Fuehrung sich nicht um die religioese Ausrichtung ihrer Bevoelkerung. Dies aenderte sich 1996 radikal mit einem Erlass, der den Islam in der Oeffentlichkeit weitesgehend verboten.
Die Minderheiten in
China werden durch die chinesische Mehrheit unterdrueckt
Interview mit Prof. Dr. Yang Jian Li, Gruendungsmitglied der Chinesischen Demokratischen Partei und Chefredakteur des Verlages "21. Jahrhundert".
Frage: Wie ich hoerte, widmen Sie der Frage der Minderheiten in China eine besondere Aufmerksamkeit. Eines der Ziele ihrer "Stiftung fuer das 21. Jahrhundert" ist es, dieses Probleme zu loesen. Wie sieht fuer
Sie die Kommunikation zwischen den Nationalitaeten aus? Mit welchen Nationalitaeten setzen Sie sich auseinander? Antwort: Unter dem Gspraech mit den Nationalitaeten verstehe ich nicht nur den Kontakt mit Ost-Turkestan,
Tibet oder der Inneren Mongolei, sondern auch mit anderen besonderen Region in China, wie z.B. Taiwan oder Hongkong. Ich denke, dass die nationalen Minderheiten seit dem Machantritt der Kommunisten unter grossen
Druck geraten sind. In Anbetracht der Unterdrueckung der Minderheiten wird die Kommunistische Partei von der Mehrheit der Chinesen unterstuetzt. Wir koennen leider nicht sagen, wieviel Menschen waehrend des
kommunistischen Regimes ermordet wurden, da die Menschen in den Regionen davon ausgehen, dass wesentlich mehr Menschen ums Lebens kamen, als offiziell angegeben wurde. Es gibt Belege, die diese Vermutung
bestaetigen. Mein Freund diente in der chinesischen Armee und er sagte zu mir: "Es gibt zu jeder Zeit Aufstaende in Ost-Turkestan. Und immer erhielten wir den Befehl aus der Hauptstadt, alle Menschen in
denjenigen Plaetzen zu toeten, in denen sich die Aufstaende abspielten. Wir sollten weder Frauen noch Kinder am Leben lassen." Ich sagte ihm: "Dies kann doch niemand tun, auch wenn er ein
Krimineller ist." Viele Menschen in China glauben, man muesse jeden toeten, der einen Teil Chinas abspalten will. Probleme der Nationalitaeten sind auch politische Problene.
Und sie sollten mit politischer
Weisheit geloest werden. Im Demokratrisierungsprozess werden die sich Bewegungen fuer Nationale Unabhaengigkeit noch weiter steigern; Zum Beispiel in Taiwan, Tibete oder Schindschan. Frage: Wann denken Sie, wird dies
geschehen?
Antwort: In der naechsten Zukunft: Ich denke, es werden nach Ende der Regierung von Jiang Zemin grosse Veraenderungen auf uns zukommen. Deshalb sollten wir bei Aufbau eines demokratischen Staates den
nationalen Problemen grosse Aufmerksamkeit schenken. Deshalb sollten wir unsere Beziehungen zu Ost-Turkestan, Tibet, Taiwan und der Mongolei verbessern. Wir muessen lernen, uns zu verstehen und zu respektieren.
Prozess gegen drei Uighuren in Bischkek begonnen BISCHKEK. Am 24. November 1998 hat vor dem Gericht des Schui-Bezirks das Verfahren gegen drei Maenner begonnen, die am 8. April dieses Jahres verhaften
wurden. Von den drei, haben Kuler Dilaver und Kasardschi Dschlal Machmud die tuerkische und Qurban Jasin die chinesische Staatsangehoerigkeit. Zu Prozessbeginn versammelten sich 300 Demonstranten ein, die
ihren uighurischen Landsleute helfen wollten. Die bekundeten die Unschuld der Maenner und forderten das Gericht auf, fair zu urteilen. Das Gericht setzt sich aus dem Richter, dem Staatsanwalt, Uebersetzern, sowie
staatlich bestellten und privaten Verteidigern zusammen. Kasardschi wird von der Anklage vorgeworfen, nationale und religioese Aufstaende zu foerdern, eine kriminelle Vereinigung mit obigen
Zielen gegruendet zu haben, illegal Waffen erworben und getragen zu haben, Dokumente gefaelscht zu haben und das Leben von Mitgliedern der Staatssicherheit gefaehrdet zu haben. Den beiden anderen Angeklagten
werden die Komplizenschaft bei den erwaehnten Aktivitaeten vorgeworfen
WUNN-Newsletter
Chinesische Zentralregierung kann Menschen in Ost-Turkestan nicht fuer sich gewinnen
URUMTSCHI. Wiederholte offizielle
Beteuerungen ueber die Harmonie zwischen den Muslimen des Landes und den einsickernden Han-Chinesen koennen den tiefen Unwillen der eingeborenen Muslimen gegen ihre chinesischen Unterdruecker nicht ueberdecken.
Die Han sind schlecht, es gibt zu viele von ihnen in Ost-Turkestan", sagte ein uighurischen Haendler, der Fleisch in der Naehe der grossen Moschee
Urumtschis verkauft. Wie fast alle Uighuren in dieser ueberwiegend muslimischen Provinz an der Grenze zu Kasachsten spricht auch dieser Mann kein Chinesisch. Die Worte eines Taxifahrers der Stadt, die 4.000 km von
Peking entfernt liegt, der sagte Jiang Zemin sei der Praesident Chinas, aber nicht seiner. In Kaschgar, wie in der ganzen Region, leben die Han und die anderen 47 Nationalitaeten in getrennten Vierteln. Die
Han gehen nicht in die selben Schulen wie Einheimischen, und waehrend die Muslime gezwungen, die Sprache der Besetzer zu lernen, unternehmen die Chinesen nichts, um sich die Sprache der Uighuren zu lernen.
Im Chinesenviertel von Urumtschi geht man davon aus, dass die Minderheiten" Chinesisch zu lernen haben und nicht umgekehrt. Der seit 1992 einsetzende wirtschaftliche Aufstieg geht an der muslimischen Bevoelkerung
fast spurlos vorrueber. Im Gegenteil, gerade der verlockende Reichtum der Provinz zieht jedes Jahr immer Chinesen aus den ueberquellenden Provinzen des Osten in das neue Eldorado" Chinas. Dieser erschreckende
Andrang kann das ohnehin sehr schwaechliche Gleichgewicht zwischen Muslimen und Han-Chinesen sehr leicht zum Kippen bringen. Von 1949, wo es nur 300.000 Han-Chinesen in Ost-Turkestan gab, wuchs nach
offiziellen Angaben deren Zahl auf sechseinhab Millionen Menschen an. Dies sind fast 40% der gesamten Bevoelkerung. Demgegenueber gelangen die Uighuren, die nominative Mehrheitsbevoelkerung,
und andere muslimische Voelker wie Kasachen und Tadschiken immer mehr ins Hintertreffen. In diesen Zahlen sind weder die enorme Anzahl an in Ost-Turkestan stationierten Soldaten noch die halblegelalen
Wanderarbeiter auf Suche nach Wohlstand einberechnet. So haben die chinesischen Behoerden allen Grund von einer zukuenftigen Kontrolle Ost-Turkestans durch die dort lebenden Chinesen zu traeumen.