Peking (AFP/taz) -
Die Volksrepublik China hat erstmals zugegeben, die Neutronenbombe bauen zu können.
Zugleich wies die Regierung in Peking gestern Vorwürfe aus Washington zurück, das dafür
erforderliche Wissen durch Spionage in den USA erworben zu haben. China sei "durch
eigene Anstrengungen" dazu in der Lage, sagte Informationsminister Zhao Qizheng. Mit
dem Eingeständnis bestätigten sich Vermutungen, die westliche Militärexperten bereits
seit einigen Jahren gehegt hatten. Bislang hatten nur die Nuklearmächte USA, Rußland und
Frankreich zugegeben, die Neutronenbombe bauen zu können.
Pekings Bekanntgabe erfolgte, als sich im Dauerstreit zwischen der
Volksrepublik und Taiwan um den Status der Insel der Ton weiter verschärfte. Nachdem
Peking Verteidigungsminister Taipeh mit einem militärischen Eingreifen gedroht hatte,
erhöhte die dortige Führung die Alarmbereitschaft ihrer Streitkräfte. Ein Sprecher des
Verteidigungsministeriums in Taipeh verwies aber auch darauf, daß die Streitkräfte
ohnehin immer in Alarmbereitschaft seien. Berichte Seite 11, Kommentar Seite 12
taz Nr. 5887 vom 16.7.1999 Seite 1 Seite 1 34 Zeilen
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