Bericht über dramatische
Lage in Ostturkestan

Die Frage: Wann greift die Weltgemeinschaft in China ein?

In der muslimischen Welt sind die Übergriffe gegen die muslimischen Bevölkerung der Uighuern in Ostturlestan seit Jahren bekannt. Nun hat auch die westliche Öffentlichkeit zum ersten mal von dem Schicksal der Uighuren Kenntnis genommen. Ein 90 Seiten starker Bericht der Organisation "Amnesty International" hat die jahrelangern Übergriffe, Folter und Mißhandlungen gegen die muslimisch Befölkerung detailliert nachgezeichnet. Auf Grund des Berichtes sind zum ersten mal auch Artikel in westlichen Zeitungen aufgetaucht, die das Problem beleuchten.

Die chinesische Regierung hat nachweisbar tausendfach Exekution und Folterungen gegen Musleme ohne irgendein rechtliches Verfahren angeordnet. Im Land bestehen auch große Konzentrationslager und sogenannteUmerziehungslager mit muslimischen Insassen. Seit mehreren Jahren verfolgt die chinesische Regierung eine aggressive Zwangssäkularisierung der Befölkerung. Hintergrund dieser Politik ist der einfache Umstand, daß die Region die größten Energiereserven der Bevölkerung. China befürchtet, daß siemuslimische Region auf Dauer dieUnabhängigkeit von dem Zentralstaat erreichen könnte. Wegen der Vergleichbarkeit der Situation unterstützt die chinesische Regierung auch diebrutale serbische Rassenpolitik gegen die kosovo-Albaner.

In einem offenen Brief an Bundeskanzler Schröder haben MUSLIM LAWYERS den Bundeskanzler aufgefordert, diesen Umstand auch auf seiner Reise nach Peking zur Sprache zu bringen. In dem Schreiben weisen MUSLIM LAWYERS auf die bisherigen umfangreichen Aktion hin, um das Sicksal der Uighuren in das Blickfeld zu rücken. Bisher hatte die US-Regierung alleine die lage Tibets auf die Tagesordnung ihres Konsultationen mit China gebracht.

Man hofft nun, so Abdujilil karkasch vom Informationszentrum Osttürkestan, daß die Bundesregierung "offensiv auf die Lage der Uighuren hinweist". Immerhin hatte Bundesaußenmeister Fischer zu verstehen gegeben, daß man nicht nur an Tibet Interesse habe.

Islamischer Zeitung Mai 1999