Abduljalil Karakash (Informationszentrum Ostturkestan) interviewt
Ahmad Gross vom Weimar Institut


 

Frage 1: Seit wann sind Sie Muslim ?

Ich bin 1989, also vor 9 Jahren, im Alter von 25 Jahren Muslim geworden, alhamdulillah.

Frage 2: Was hat Sie dazu bewegt, Muslim zu werden?

Für eine solche Veränderung wird man vorbereitet. Man ist nicht zufrieden mit seinem Leben, weiß aber nicht, was man sucht. Irgendwann trafen wir dann Muslime. Wir sahen sofort, daß diese Menschen sehr stark waren. Sie hatten eine Ruhe und Kraft, die sehr beeindruckend war. Der Schwache sucht den Starken, damit der ihm etwas von seiner Kraft abgibt. So müssen die Nichtmuslime zu den Muslimen kommen, weil sie sie brauchen. Ihr Öl, ihre Natur, ihr Essen, ihre Stärke, ihre Furchtlosigkeit, ihre Gewißheit, ihre Nähe zu Allah und Seinem Propheten Muhammad, salallahu alaihi wa salem. Der Muslim ist der reichste Mensch. Darum müssen die anderen zu ihm kommen.

Frage 3: Welches waren Ihre ersten Erfahrungen im Islam ?

Meine ersten Erfahrungen waren so schön, daß ich sie nicht beschreiben kann. Ich kann nur sagen: seither fühle ich mich oft als der reichste Mensch auf der Erde, alhamdulillah.

Frage 4: Wie hat Ihre Familie, wie haben Ihre Bekannten reagiert?

Zuerst dachten viele ich sei jetzt verrückt geworden. Aus ihrer Sicht stimmt das wohl auch. Meine Eltern und nächsten Bekannten reagierten so als ob ich gestorben wären, gleichzeitig lebte ich ja noch. Das war sehr schwer. Aber Allah erweitert unsere Brust und macht alles möglich. Heute staunen meine Eltern sehr häufig und sind angenehm überrascht. Möge Allah auch ihre Brust erweitern und ihnen Kraft geben und ihnen den Islam schenken.

Frage 5: Wie reagieren Menschen, wenn Sie sich als Muslim vorstellen ?

Meine Landsleute sind erstaunt und beginnen darüber nachzudenken, ob der Islam nicht auch für sie sein könnte. Sobald die Nichtmuslime einen ihrer eigenen Leute sehen, der Muslim wird, wird die Sache für sie selbst direkter. Es geht plötzlich um sie selbst, hier in diesem Land. Die Muslime sind heute nicht mehr die Fremden, die anderen Ausländer, sondern die eigenen Leute. Jeder Deutsche muß sich also früher oder später entscheiden. Wir hoffen natürlich ihm dabei helfen zu können.

Frage 6: Was sind Ihre Erfahrungen mit anderen Muslimen ?

Die anderen Muslime sind einer der wichtigsten Gründe, warum ich mich als einen sehr reichen Menschen fühle. Bevor ich Muslim war war ich Teil einer sechsköpfigen Familie, bei der ich schlief und aß. Heute hat mir Allah eine Familie gegeben, bei denen ich schlafe, esse usw. die aus mehreren Millionen von Muslimen besteht. Bei ihnen bin ich zuhause. Mein Wohnzimmer ist also sehr viel geräumiger geworden. Mein Fernseher ist zu einem Nah-Seher geworden, denn ich kann heute in die schönsten Länder der Welt reisen, treffe überall meine Brüder. Ich sehe also heute aus der Nähe was ich früher als Nichtmuslim in meinem kleinen Wohnzimmer nur aus der Ferne im Fernseher gesehen habe.

Frage 7: Wieviele deutsche Muslime gibt es ?

Es gibt etwa siebzigtausend Muslime, die gebürtige Deutsche sind. Bald werden zwei Millionen türkischer Muslime, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben einen deutschen Paß bekommen, inschallah.

Frage 8: Wie sehen Sie die Entwicklung des Islam in Europa ?

Wie ich vorhin die Schwachen und Starken erwähnte, so geht es in Eurropa und der ganzen Welt. Die Menschen, die Gutes wollen, brauchen Allah, brauchen seinen Dien des Islam. Darum haben die Europäer vor etwa dreissig Jahren begonnen die Muslime nach Europa zu holen. Damals dachten sie nur an Arbeitssklaven. Die Muslime dachten ans Geldverdienen. Aber Allah brachte uns so zusammen. Heute sind wir etwa sechzehn Millionen Muslime in Europa. Die muslimische Familie ist im Durchschnitt drei bis viermal so groß wie die der Nichtmuslime. Die Nichtmuslime haben heute große Angst davor alt zu werden, weil sie zu wenig Kinder haben, die ihnen dann helfen. Jetzt belügen sie sich und sagen mit Aktien könten sie ihre Renten sichern. Aktien sind Fantasie-Glücksspiel-Geld, eine Fantasie, wie der Zauber von Pharaos Magiern. Die weltweiten Börsen brechen schon heute jede Woche zusammen. Mein Großvater hat das als junger Mann in Deutschland erlebt, als sich tausende Deutsche erschossen, weil ihr ganzer Reichtum über Nacht nur aus Papier – Geld oder Aktien – bestand. Selbst wenn ein alter Mensch genug Geld hätte – damit kann er sich keine Liebe kaufen. Hätte er genügend Kinder so würden sie ihm dies umsonst geben. Aber weil sie keine Muslime sind haben sie Angst, keinen Mut für Kinder und damit große Angst vor dem Altwerden. Aber sie haben Glück, denn sie haben uns, die Muslime. Ohne die Muslime bricht Europa in sich zusammen. Diese Veränderung erreichen wir Muslime nur dann wenn wir unser unterschiedliches Blut vergessen und uns an unseren identischen Ruh erinnern, wir sind eine Ummah. Die Muslime reichen den Nichtmuslime die Hand und erinnert sie an das Beste in sich selbst: Die Liebe zu ihrem Schöpfer Allah und die Liebe zu Seinem höchsten Geschöpf Sayyiduna Muhammad, salallahu alaihi wa salem. Alhamdulillahi wa schukrulillah.