Radionachrichten
Zum Schlagwort: China


     Amnesty vergibt Menschenrechtspreise
     (6.12.98 - 12:48)

Die deutsche Sektion von Amnesty International hat zum Abschluß ihres Kongresses in der Frankfurter Paulskirche Preise an zwölf Menschenrechtler verliehen.
Damit wolle man Solidarität mit den Menschen bekunden, die in ihrer Heimat bedroht und verfolgt werden.

Ausgezeichnet wurden Bürgerrechtler aus Bolivien, Kolumbien, Algerien, Ägypten, Togo, Indonesien, Indien, Rußland und China.
Dem Vorsitzenden des Türkischen Menscherechts-Vereins, Akin Birdal, mußte der Preis in Abwesenheit verliehen werden, weil die Behörden in Ankara die Ausreise verweigert hatten.

Der dreitägige Kongreß in Frankfurt war mit mehr als tausend Teilnehmern der größte in der Geschichte von Amnesty Deutschland. Zugleich war die Tagung Höhepunkt und Abschluß der Kampagne "Zeit zu handeln" zum 50. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

     China nimmt wieder Bürgerrechtler fest
     (5.12.98 - 12:53)

Die chinesische Polizei hat nach Informationen von Menschenrechtsgruppen erneut sieben Dissidenten festgenommen.

Fünf von ihnen wurden nach einer Verwarnung freigelassen, die beiden anderen blieben zunächst in Polizei-Gewahrsam. Sie gehören zu den Unterzeichnern eines Protestbriefes. Darin wurde die sofortige Freilassung des kürzlich verhafteten prominenten Bürgerrechtlers Xu Wenli gefordert. Er gehört zu den Gründern der Demokratischen Partei, die im Juni als erste oppositionelle Organisation in China gegründet worden war.

     Wahlen in Taiwan
     (5.12.98 - 6:13)

In Taiwan finden Parlaments- und Kommunalwahlen statt.

Stimmberechtigt sind 15 Millionen Einwohner. Die Wahlen gelten als Richtungsentscheidung für das künftige Verhältnis zu China. Die Regierungspartei, die für eine Vereinigung mit der Volksrepublik eintritt, hat zur Zeit nur eine knappe Mehrheit im Parlament. Die wichtigste Oppositionspartei in Taiwan tritt für die Unabhängigkeit ein.

     Deutschland - China
     (4.12.98 - 23:50)

Ein Treffen von Außenminister Fischer mit dem chineischen Bürgerrechtler Wai Jingsheng hat zu Spannungen zwischen Deutschland und China geführt.
Die Führung in Peking äußerte "Unzufriedenheit" über den Empfang des Dissidenten in Bonn.
Regierungssprecher Heye wies die Kritik zurück. "Sprechverbote kennen wir nicht", sagte Heye in Bonn. Wei Jingsheng appellierte an die Bundesregierung, im Rahmen ihrer EU-Präsidentschaft Druck auf China zur Wahrung der Menschenrechte auszuüben.
Nach 18 Jahren Gefängnis und Arbeitslager hatte die Volksrepublik den Dissidenten im vergangenen Jahr in die USA abgeschoben.

Bundeskanzler Schröder will im kommenden Frühjahr nach China reisen.

     Schröder im Frühjahr nach China
     (4.12.98 - 16:57)

Bundeskanzler Schröder will im kommenden Frühjahr nach China reisen. Schröder nannte die Beziehungen zwischen Deutschland und China außerordentlich wichtig. Das gleiche gelte für die Beziehungen zwischen China und der Europäischen Union. Schröder ist im kommenden Frühjahr Ratspräsident der EU.

Ein Treffen von Bundesaußenminister Fischer mit dem chinesischen Dissidenten Wei Jingsheng hat zu Spannungen zwischen Deutschland und China geführt. Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking warnte vor einer Beeinträchtigung der Beziehungen. Die Bundesregierung wies die chinesische Kritik an dem Treffen scharf zurück. Regierungs-Sprecher Heye sagte in Bonn, die Regierung halte es für eine blanke Selbstverständlichkeit, daß solche Gespräche stattfinden. Heye wörtlich: "Sprechverbote kennen wir nicht".

     Peking kritisiert Fischer
     (4.12.98 - 7:43)

China hat Bundesaußenminister Fischer wegen seines Treffens mit dem prominenten Dissidenten Wei Jingsheng in Bonn kritisiert.

Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking warnte vor Schaden für die Beziehungen zwischen Deutschland und China. Wei Jingsheng sei kein Vorkämpfer für Demokratie, sondern ein Krimineller, der öffentlich zum Sturz der chinesischen Regierung aufgerufen habe.

Der Dissident gilt als Vater der Demokratie-Bewegung in China. Die Beziehungen zwischen Bonn und Peking sind derzeit gespannt, nachdem die chinesischen Behörden den Spiegel-Korrespondenten Kremb ausgewiesen haben.

     Fischer empfing Dissidenten
     (3.12.98 - 21:55)

Bundesaußenminister Fischer hat in Bonn den chinesischen Menschenrechtler Wei Jingsheng empfangen.

Wei lebt seit seiner Abschiebung aus China in den USA. Über den Inhalt seines Gesprächs mit Fischer wurde nichts bekannt. Bereits gestern war der Minister mit dem von Peking ausgewiesenen "Spiegel"-Korrespondenten Jürgen Kremb zusammengetroffen.