China: Illegale Organentnahme


Peking (AFP) - Die chinesische Presse hat gestern erstmals über einen Fall von illegaler Organentnahme berichtet. Ein Arzt habe einer verstorbenen Krebspatientin ohne Einwilligung der Familie beide Augen entfernt und sie durch Prothesen ersetzt, hieß es in der Zeitung für die Jugend. Die Entnahme sei erst entdeckt worden, als die Angehörigen die Verstorbene ein letztes Mal aufsuchten. China wird von ausländischen Menschenrechtsorganisationen und den USA beschuldigt, einen schwunghaften Handel mit Organen von hingerichteten Straftätern zu betreiben. Peking hat die Vorwürfe bisher stets mit der Begründung zurückgewiesen, in China sei es verboten, getöteten Straftätern Organe zu entnehmen.

TAZ Nr. 5698 vom 28.11.1998 Seite 10 Ausland 23 Zeilen
Agentur