Tibet-Kundgebung in Washington
Washington (APA) - Rund 5000 Menschen sind am Montag zu einer Kundgebung gegen die Repression in Tibet nach Washington gekommen. Wenn US-Präsident Bill Clinton nächste Woche China besuche, müsse er die Menschenrechte in seinen Gesprächen mit der Staatsführung an oberste Stelle setzen, forderte der Kongreßabgeordnete Chris Cox in einer Rede. Der Vorsitzende der Internationalen Tibet-Kampagne, John Ackerly, sagte, Verhandlungen zwischen China und Vertretern des im Exil lebenden geistlichen Führers der Tibeter, des Dalai Lama, seien möglich, auch wenn viele US-Regierungsbeamte dies bestritten.
Am Wochenende waren mehr als 100.000 Besucher zu einem zweitägigen Solidaritätskonzert gekommen, auf dem Bands und Interpreten wie Radiohead, Pearl Jam, R.E.M., Beastie Boys und Tracy Chapman auftraten. Die von Amnesty International und der Internationalen Tibet-Kampagne organisierte Veranstaltung sollte ebenfalls Druck auf Clinton erzeugen, in Peking das Thema des seit 1951 von China besetzten Tibet zur Sprache zu bringen. Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Trent Lott, bezeichnete Clinton als "von Peking gesteuert". Er werde vermutlich den Fragen von Waffenverkäufe an den Iran und Pakistan aus dem Wege gehen. Lott kritisierte weiter, daß Clinton anscheinend allen Forderungen aus Peking im Vorfeld des Besuchs nachgegeben habe, unter anderem der, keine Zwischenstopps in anderen Ländern zu machen. Clinton wird am 25. Juni in China erwartet.