US-Außenministerin Albright in China eingetroffen
1998-04-29 06:54:00


Peking (APA) - US-Außenministerin Madeleine Albright ist am Mittwoch im Rahmen ihrer einwöchigen Asien-Reise zu einem zweitägigen Besuch in China eingetroffen. Im Mittelpunkt der Gespräche mit der chinesischen Führung steht die Vorbereitung des Gipfeltreffens von US-Präsident Bill Clinton und seinem chinesischem Amtskollegen Jiang Zemin stehen, das für Ende Juni in Peking geplant ist. Albright kam aus Tokio, wo sie am Dienstag im Vorfeld ihrer Visite die Menschenrechtspolitik Chinas scharf kritisiert hatte.

In einer Rede vor Studenten der Sophia-Universität in Tokio hatte sie erklärt, die Repression gegen Menschen mit abweichenden Meinungen und die Unterdrückung der Religionsfreiheit gehe in China trotz der Entlassung einiger Regimekritiker weiter. Die chinesische Führung hatte in der vergangenen Woche den Mitorganisator der Studentenproteste in Peking von 1989, Wang Dan, aus der Haft entlassen und in die USA abgeschoben. Die US-Außenministerin will auch die Lage in Tibet zur Sprache bringen. Sie wird begleitet von Greg Craig, dem Tibet-Koordinator der US- Regierung, gegen dessen Berufung die chinesische Regierung nachdrücklich protestiert hatte. Der geplante Besuch von Clinton ist der erste eines US-Präsidenten in China seit der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989. Er folgt auf das Gipfeltreffen von Chinas Staats- und Parteichef Jiang mit Clinton im Oktober in Washington.