OFFENER BRIEF AN DIE MINISTER DER
NOCH AMTIERENDEN BUNDESREGIERUNG
UND DIE BERLINER SENATOREN
Entschuldigen Sie sich bei den
festgenommenen uigurischen und
mongolischen Teilnehmern unserer
Menschenrechtsaktion!
11. November 2005
Göttingen
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Bundeskanzler hatte
offensichtlich kein Problem, den
chinesischen Kriegsverbrecher Hu
Jintao, 1989 Parteisekretär von
Tibet, in die Bundesrepublik
einzuladen. Dabei hat der Diktator
im März 1989 in Lhasa Schießbefehl
erteilt, durch den zwischen 70 und
mehreren hundert Tibeter ums Leben
kamen. Bei diesem Massaker wurden
auch buddhistische Mönche getötet,
mit denen Bundeskanzler Helmut Kohl
im Jahr zuvor gesprochen hatte.
Jetzt wurden 40 uigurische und
mongolische Teilnehmer einer
friedlichen Mahnwache der
Gesellschaft für bedrohte Völker
festgenommen.
Wir fordern die Bundesregierung und
das Land Berlin auf, sich bei den
verhafteten uigurischen und
mongolischen Flüchtlingen deutscher
und chinesischer Staatsangehörigkeit
zu entschuldigen und sie alle sofort
freizulassen.
Nicht nur die Polizei hat uns darauf
hingewiesen, dass diese Aktion auf
"höhere Anordnung" des in Berlin
weilenden chinesischen Diktators
sowie der Bundesregierung möglich
wurde.
Die amtierende Bundesregierung hat
mehrfach Mahnwachen und
Demonstrationen von
Menschenrechtsorganisationen, nicht
nur der Gesellschaft für bedrohte
Völker gegen chinesische und
russische Diktatoren behindert.
Wir wundern uns nicht, dass
Bundeskanzler Schröder ein weiteres
Mal zur Aufhebung des europäischen
Waffenembargos gegen China aufruft
und so diesem kommunistisch
regierten Land die Waffen an die
Hand geben will, um das
demokratische Taiwan mit Krieg zu
überziehen. Das so genannte
Parlament der totalitären
Volksrepublik hatte kürzlich seine
Regierung zu dieser Kriegsführung
ermächtigt.
Wir erwarten von Ihnen, dass Sie
sich öffentlich für die angeordnete
Polizeiaktion entschuldigen, die die
Berliner Polizei formal mit
ausländerrechtlichem Vorgehen
begründen muss.
Mit freundlichen Grüßen
Tilman Zülch
Präsident der Gesellschaft für
bedrohte Völker International
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