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Peking: Uiguren haben keinen Grund zum Feiern

50 Jahre chinesische Herrschaft waren 50 Jahre Repression und Kulturzerstörung

(GfbV) Anlässlich der bevorstehenden Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der chinesischen Herrschaft über die Autonome Region Xinjiang am 1. Oktober hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) Peking vorgeworfen, die traditionelle Kultur der Uiguren in der Provinz im Nordwesten des Landes systematisch zu zerstören. "Für die muslimische Bevölkerung Xinjiangs gibt es keinen Grund zu feiern", sagte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Freitag in Göttingen, "denn China betreibt eine Politik der Vernichtung der uigurischen Kultur. Bücherverbrennungen regime-kritischer Autoren sind nur die Spitze des Eisberges. Viel folgenreicher ist die gezielte Verdrängung der uigurischen Sprache zugunsten des Chinesischen aus dem öffentlichen Leben." Mit Blick auf die Feiern hat Peking vor wenigen Tagen eine neue Welle der Repressionen gegen uigurische Regime-Kritiker angekündigt.

"Mit der Schließung von Minderheiten-Schulen, dem Verbot von Turk-Sprachen bei Vorträgen, Seminaren und anderen öffentlichen Veranstaltungen, der Einschränkung der Lehrer-Ausbildung in Minderheitensprachen sowie mit speziellen Zulassungsbeschränkungen, von denen vor allem uigurische Studenten betroffen sind, wird die Jahrtausende alte Kultur der Uiguren planmäßig zerstört", sagte Delius. Peking missachte die offiziell bestehende "Autonomie" Xinjiangs, das von den seit altersher dort lebenden Uiguren, Kasachen, Kirgisen und anderen Turkvölkern weiterhin als "Ostturkestan" bezeichnet wird. Mit seinem mangelnden Respekt gegenüber der traditionellen Kultur Ostturkestans schüre Peking den Widerstand der Uiguren gegen seine Herrschaft.

"Eine blühende Zukunft" hatte der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Xinjiangs, Wang Lequan, der Region am Donnerstag prophezeit, das Wirtschaftswachstum der Region werde jährlich um 9,2 Prozent steigen. Doch Recherchen der GfbV zufolge profitieren von diesem Wirtschaftswachstum vor allem Einwanderer der chinesischen Mehrheitsbevölkerung, die heute schon mindestens 40 Prozent der offiziell 19,6 Millionen Bewohner der Autonomen Region stellen. Systematisch fördert Peking ihre Einwanderung. Diese Han-Chinesen stellen inzwischen die meisten Arbeitskräfte in Wirtschaft, Handel und Verwaltung. Das hohe Wirtschaftswachstum sei einseitig, da es vor allem von der Erdöl- und Erdgasförderung genährt werde. Peking ist vor allem daran interessiert, seine Herrschaft in Xinjiang zu sichern, um die Rohstoffversorgung der Industriezentren an der Ostküste zu gewährleisten.

http://www.islamische-zeitung.de

 


© ETIC © Uygur.Org  26.01.2008 12:28   Published By A. Karakash