Peking: "Die Uigurenfrage nicht
vergessen"
Uiguren fordern: Thierse soll
Menschenrechte in China ansprechen
(dpa)Der Uigurische Weltkongress hat
Bundestagpräsident Wolfgang Thierse
aufgefordert, bei seiner einwöchigen
Reise durch China «die
Menschenrechte nicht zu vergessen».
Während Thierse am Dienstag Tibet
besuchte, sagte der Sprecher Dilxat
Rexit telefonisch aus München,
Thierse müsse bei seinen Gesprächen
am Mittwoch in Peking die Verfolgung
der muslimischen Minderheit der
Uiguren in Xinjiang in Nordwestchina
ansprechen. Er solle die
kommunistische Führung auffordern,
«die Uigurenfrage mit politischen
Mitteln und im Dialog statt wie
jetzt als Antiterrorkampf
anzugehen».
Der Sprecher verwies darauf, dass
Thierse die massive Anwendung der
Todesstrafe in China und die
Religionsfreiheit ansprechen wollte.
«Die Todesstrafe wird besonders
häufig gegen Uiguren verhängt»,
beklagte Rexit. Ähnlich sei die
muslimische Minderheit durch die
Einschränkungen der
Religionsausübung betroffen. Chinas
Regierung stufe die exil-uigurischen
Organisationen, die in Deutschland
ihren Sitz haben, als terroristische
Vereinigungen ein. «Thierse soll in
Peking klar sagen, dass sie sich an
deutsche Gesetze halten und nicht
verfassungswidrig sind.» Enttäuscht
äußerte sich der Sprecher, dass
Thierse in China neben Tibet nicht
auch Xinjiang besucht.
Die Region im zentralasiatischen
Teil Chinas gilt als ethnischer
Konfliktherd. Die Kommunisten hatten
sich das Gebiet nach ihrer
Machtübernahme 1949 in Peking
einverleibt, doch kämpfen Uiguren
seither gegen die Fremdherrschaft
und für die Wiederherstellung ihrer
Republik Ostturkestan
26.04.2005
http://www.islamische-zeitung.de/home/artikel.cgi?nr=5747
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