Wie die Informationsagentur „Interfax“ berichtet, hat die Regierung von der VR China im letzten Jahr 12 575 Internet-Cafes geschlossen. Wie allgemein bekannt, ist der freie Internetzugang in China verboten. Die Regierung kontrolliert dies durch harte Methoden, damit die jungen Menschen in der Volksrepublik keine „falsche“ Ideologie des Westens mitbekommen. Auch die Webseiten der Minderheiten, die in China leben, werden nur mit einer besonderen Erlaubnis veröffentlicht. Solche Webseiten sollen aber keine „separatistischen“ Ideen erhalten, ansonsten bekommen die „Täter“ scharfe Strafen bis zur Todesstrafe.
Es ist sehr bitter, dass in solch einem Land wie China, das sich gegenüber dem Westen geöffnet hat und eigentlich aus wirtschaftlicher Sicht der große Partner der Westen und Vereinigten Staaten ist solche Kontrollen noch vorhanden sind. Die meisten westlichen Webseiten werden geblockt und der Zugriff auf sie ist absolut unmöglich. Die „Hacker“, die Zugang zu den ausländischen Webseiten schaffen wollen, werden sehr hart bestraft. Vor einem Monat wurden vier Studenten-Hacker aus der Universität Harbin zu 10 Jahren Haftstrafe vorurteilt, weil sie das Internetgesetz gebrochen haben, berichtet die Informationsagentur„Xinhua“.
Aus meiner Erfahrung kann ich noch ein Beispiel geben: Der Auslandskorrespondent der „Süddeutschen Zeitung“, der in China arbeitet, wollte meine Artikeln lesen. Ich habe ihn die Internetadresse unserer Organisation gegeben, nämlich www.uygur.org, aber er konnte die Seite nicht öffnen, weil sie in der VR China verboten ist. Das gigantische Volk Chinas bekommt keine Nachrichten aus anderen Internet- oder Medienquellen und kann sich natürlich keine objektive Meinung über die Welt bilden! Es werden nur zensierte Berichte veröffentlicht.
Meiner Ansicht nach ist es eine große Gefahr, wenn eine Weltbevölkerung von 1,5 Milliarden Menschen keine objektive und freie Meinung bilden kann. Es ist natürlich einfacher ein Volk zu regieren, das gleichgeschaltet ist!

Erkin Zunun

München, 01.04.2005