Kann jemand glauben, dass das
Leben in einem demokratischen Land
so unfair ist?
Artikel von Eskar Zordun
Seit
vielen Jahren meines tragischen
Lebens im Ausland habe eine
Wirklichkeit sehr gut kennen
gelernt. Ich spreche von „Besitzung
von eigenen Menschenrechten“. Die
sind: das Recht auf eigenes
Heimatland, das Recht auf Freiheit
und das Recht auf Selbstbestimmung.
Wie ein Philosoph sagte: “Ein Mensch
ohne eigenem Heimatland stellt sich
wie ein Esel dar. Den kann jeder
reiten, der es will; auf den Arsch
treten, wenn es langweilig wird oder
auf schwierigster Arbeit zwingen“.
In der Wirklichkeit hat das Leben im
Ausland mir dieser Lehre bestätigt.
Weil ich nicht ansehen konnte, dass
die chinesische kommunistische
Regierung mein Land Uyghurstan
besitzt und mein Volk ungerecht
behandelt, wurde ich nach Land, das
die Menschenrechte und den Frieden
auf die Welt unterstützt und an die
Freiheit glaubt, geflohen mit dem
Ziel der Tragödie meines Volkes
darzustellen und für die Freiheit
und Unabhängigkeit meines Landes zu
kämpfen. Ich habe hier in
Deutschland ein politisches Asyl
beantragt. Wenn ich ehrlich bin, bin
ich sehr enttäuscht! Von wegen der
Tragödie meines Volkes, nicht mal
meine eigene Tragödie kann ich hier
seit Jahren darstellen. Die 6 Jahren
im Vergleich mit dem ganzen Leben
des Menschen können nicht lange Zeit
sein, es sei denn 6 Jahre meines
Lebens habe ich mit dem Gefühl von
unerfüllten Wünschen für mein Volk
gelebt. Dazu zählen noch die Tage,
wo ich gelitten habe, dass mir kein
Mensch in einem demokratischen Land
geglaubt hat. Die deutsche Regierung
hat mehrmals mein Asyl sehr streng
abgelehnt und jetzt ist in den
Vorbereitungen meiner Abschiebung
nach VR China. Wir Uyguren, die für
die Unabhängigkeit und Freiheit des
7-mal größeren als Deutschland
Landes kämpfen, das sehr an
Bodenschätzen reich ist, das sehr
fruchtbare Boden hat, in dem die
süßesten auf der Welt Früchte
wachsen, das Paradies ähnlich ist,
müssen von den anderen um ein Brot
zu bitten? Doch das entwickelte Land
Deutschland, in dem die
Menschenrechte sehr geachtet werden,
wo der größte Glaube an die Freiheit
lebt, schenkt uns, den Uyghuren, die
wirklich eine Hilfe in dem Kampf für
ihre Menschenrechte brauchen, keinen
Glauben. Denken Sie wirklich, dass
die deutsche Öffentlichkeit über
unsere Situation nicht weißt? Nein,
sie wissen mehr als wir selbst. Dann
kann ich mir alles echt nicht
erklären...
Können Sie, die eigentliche
Eigentümer so eines reichen Landes
sind, dies ganze zu erklären?
Antworten Sie mir: Wer möchte nicht
mit seiner Familie und Geschwister
zu leben, auf eigene Sprache zu
sprechen, mit seiner eigenen
Traditionen aufzuwachsen, mit den
Freunden auf eigenem Land Spaß zu
haben? Wer bitte möchte nicht auf
guten Plätzen zu arbeiten, auf
eigenem Parlament gewählt zu werden?
Wer möchte in ein anderes Land zu
fliehen um dem Asyl zu bekommen, in
der armen Klasse der Bevölkerung zu
leben, die schmutzigste und die
schwierigste Arbeit zu machen? Dies
ganze erleben wir die Uyghuren im
Ausland. Aber wofür das ganze? Dies
machen wir Uyghuren, aber nur für
unser Land, damit unser Land seiner
Unabhängigkeit von der chinesischen
kommunistischen Regierung gewinnt.
So einer bin ich, der von eigenen
Eltern, Familie und Freunde getrennt
wurde und seit vielen Jahren im
Ausland lebt. Werde ich sie
überhaupt noch in diesem Leben
sehen? Fraglich. Wenn unser
Heimatland endlich frei wird, werde
ich keine Minute verlieren um nach
mein Land zurückzukehren. Wenn es
seien muss, dann sogar barfuss. Aber
wird der Herr Gott mir dieser
Gelegenheit schenken?
Natürlich jetzt kann ich auch nach
mein Land zurückzukehren.
Chinesische Behörden werden mir dies
mit großer Geschwindigkeit zu
beschaffen, um den eigenen Ruf in
der Weltöffentlichkeit nicht zu
verlieren. Aber kann mir jemand
versichern, dass chinesische
Kommunisten mich nicht foltern,
nicht schlagen und nicht in dem
Gefängnis stecken werden? Ich glaube
langsam, dass wir, die Uyghuren, der
große Teil für die Freiheit und
Frieden auf der Welt mit eigenem
Blut zahlen. Aber wir haben immer
noch nicht erreicht unsere
Menschenrechte.
Heutzutage die chinesische Regierung
nutzt die Reichtümer unsres Landes
ganz wie sie wollt, ohne eine
Zustimmung der Weltöffentlichkeit.
Übt die Staatsgewalt gegen die
uighurische Bevölkerung. Foltert und
verhaftet die Familienangehörigen
und Verwandten der politischen
Flüchtlinge, die im Ausland über ihr
Schicksal erzählen möchten. Stärkt
die Kontrolle über die Medien- und
Internetzugang damit unsere Probleme
die Öffentlichkeit nicht erreichen.
Versucht die Bildung unter unserem
Volk zu minimieren.
Wird eigentlich die
Weltöffentlichkeit das Volk mit
reicher Kultur und Geschichte
vergessen? Oder hat sie uns schon
längst als lebendes Volk vergessen?
Was soll ich und andere Uyghuren,
wie ich, tun?
Hey das deutsche Volk, das an
Demokratie und Frieden glaubt,
kannst du mir meine fragen
beantworten?
20.01.2005 München
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