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Die öffentlichen Hinrichtungen im Reich des Drachen!

Vor drei Tagen habe ich die Spezialausgabe vom „Spiegel“ mit der Schlagzeile „ China- Aufstieg zur Weltmacht“ gelesen. In der Zeitschrift wird über China berichtet von A bis Z. Natürlich, mich als einen Uiguren interessiert die Provinz Xinjiang (Ostturkestan) besonders. Aber die Situation in ganzem China hat mich beeindruckt. Vor allem ein Bericht über öffentliche Hinrichtungen in der Volksrepublik. Erstens wegen der Brutalität dieses Prozesses und zweitens weil ich selber vor 4 Jahren (im Jahre 2000) Zeuge dieser Barbarei war. Dieser Artikel hat mich gezwungen diese Unmenschlichkeit und den psychischen Terror wieder zu erleben, wie ich als Kind im Stadion der Stadt Gulja (China. Yinin) mit vielen anderen „Zuschauer“ das Ganze ansehen musste.
Die Prozesse öffentliche Hinrichtungen an politischen Verbrechern werden in Ostturkestan (China. Xinjiang) seit 1995 bis einschließlich heute alle 2 Wochen durchgeführt.
Hier möchte ich den Ablauf solcher Prozesse genauer beschreiben. Damit mehr „Zuschauer“ die Hinrichtungen ansehen, sie werden meistens in den zentralen Stadien solcher Städte wie Gulja (China Yinin), Hotan (China. Hetan), Kashgar (China Kashi), Urumtchi (chin Urumqi) aufgeführt. Eine Woche vor dem Prozess werden auf den Straßen Plakaten aufgehängt, auf denen man sich über das Datum der Hinrichtung, den Namen von so genannten „Separatisten“ und „Terroristen“, die hingerichtet werden sollen und die Gründe, die ihre Schuld beweisen, informieren kann. Die Anwesenheit von Beamten, Angestellten, Studenten und Schülern ist eine Pflicht. Am frühen Morgen des Hinrichtungstages stehen auf den Straßen durch die die Kolonnen von LKWs mit Soldaten der chinesischen Befreiungsarmee fahren Reihen von schwerbewaffneten Polizisten. Ungefähr um 11.00 Uhr morgens werden alle Straßen, die zum Stadion führen, geschlossen. An beiden Seiten der Straßen steht die stille Menge der Menschen. Es ist furchtbar Still in der ganzen Stadt. Sodann hört man von Ferne die Panzergeräusche. Das Geräusch wird immer lauter und lauter bis man die ersten Panzer sieht. Es sind immer zwei Panzer in der Kolonne, einen vorne und der andere hinter den LKWs, wo in jedem drei Gefangener mit bewaffneten Wachen, welche Soldaten der Befreiungsarmee sind, fahren. Die Kolonne fährt langsam bis sie im Stadion ankommt. In dem Stadion warten ungefähr 5-10 tausende „Zuschauer“ und natürlich die kommunistische Führern der KP des Bezirks und die ganze politische Spitze der Stadt. Vor dem Beginn des Verfahrens wird von einem Mitglied der KP eine Lehre über das Verhalten in der kommunistischen Gesellschaft vorgelesen. Es wird über „die Erfolge des kommunistischen Systems, Vorteile des braven Bürgers und natürlich das, dass derjenige, der sich gegen das System entscheidet, solche Bestrafung zu erwarten hat“. So eine Bestrafung von 30 jungen Uiguren, die nur ihre Meinung über die Gesellschaftsform und die Selbstbestimmung der Uiguren geäußert haben, habe ich als 14-jähriges Kind mit eigenen Augen gesehen.
Danach liest der Staatsanwalt das Urteil des abgeschlossenen Gerichtsverfahrens vor, das schon vorher ohne Anwälte, Eltern oder Medien entschieden wurde. Bei dieser Hinrichtung wurden 3 „Verbrecher“ zum Tod ohne das Klagerecht verurteilt, einer zu lebenslanger Inhaftierung ohne das Klagerecht und die anderen 26 haben 7 bis 18 Jahre Gefängnisstrafe unter den härten Bedienungen bekommen.
Das weitere Bild des Verfahrens ist allen klar. Ich hoffe Sie entschuldigen mich, wenn ich hier aufhöre. Denn diese Bilder kann ich nicht mit Worten beschreiben. So eine Unmenschlichkeit und Grausamkeit gegen mein Volk, das seit vielen Jahren nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung strebt, müssen gestoppt werden und zwar sofort. Ich bin mir sicher, dass jeder Mensch, der die Würde eines Menschen respektiert, meiner Meinung ist.

Erkin ZUNUN,
München

© ETIC © Uygur.Org  03.01.2005 21:01   Published By A. Karakash