Jahrestag der blutigen Niederschlagung des Aufstandes in Gulja am 05.02.1997
Wir gedenken heute der Ereignisse 04.-06.02.1997 in Gulja/Osttürkestan/China. Am 04.02.1997, am 27. Ramadan (Fastenmonat der Muslime), wurden betende Frauen in Gulja festgenommen und auf die Polizeistation gebracht. Am 05. und 06.Februar kam es zu großen Demonstrationen der Bevölkerung., die die Freilassung der Frauen und die Einhaltung der Religionsfreiheit forderten. Diese Demonstrationen wurden mit brutaler Gewalt seitens der chinesischen Regierung niedergeschlagen. Nach Aussagen von BBC, bestätigt durch Hongkong Xing Dao und Ou Zhou/ Europe Daily News-France und Taiwan News wurden am 05. und 06. Februar 1997 über 300 Uighuren getötet. 1600 Uighuren wurden festgenommen, wovon 500 zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Als Mindeststrafe wurde für die Teilnahme an der Demonstration eine Freiheitsstrafe von acht Jahren ausgesprochen. Obwohl drei Jahre nach diesen Ereignissen vergangen sind halten die Strafaktionen der chinesischen Regierung mit unverminderter Härte bis auf den heutigen Tag an. Erst Juli 1999 wurden wieder 873 Menschen zu verschiedenen harten Strafen verurteilt. Davon 142 Menschen mit der Todesstrafe verurteilt. Alle wurden beschuldigt sich an separatistischen und religiösen Aktivitäten beteiligt zu haben.
Das 5660. Regiment der chinesischen Armee hat sich in Osttürkestan niedergelassen. Letztes Jahr wurden von 510 Moscheen der Provinz Ili 148 zwangsweise geschlossen. Die Gewalt und Unterdrückung der chinesischen Regierung verbreitet sich ausser diesen Provinzen flächendeckend in alle Teile von Osttürkistan. So sind zwischen September 1999 und januar 2000 in Hotan 917 Personen verhaftet und 85 davon entweder durch die Vollstreckung der Todesstrafe oder durch den Folter in den Gefängnissen gestorben. Die Rückgabe der Leichen an die Familien wird bis heute geschuldet. Am 10.01.2000 wurden in Urumqi 20 Personen verurteilt, fünf zu zur Todesstrafe, zwei zu hohen Gefängnisstrafen über 30 Jahren und 13 zu Gefängnisstrafen.
Einige Bemerkungen zu unserem Land . Osttürkestan von den Chinesen Xingjiang genannt liegt im Westen Chinas und umfasst eine Landfläche von 1,8 Mio Quadratkilometern. Nur 5% des Landes sind besiedelt, der Rest ist Steppe und Wüste. Osttürkestan ist mit 50-60 Mio Menschen besiedelt. Der größte Teil der Bevölkerung besteht aus Uighuren und anderen Turkvölkern wie den Kasachen und Kirgisen. Seit 1759 wird das Gebiet von den Chinesen besetzt. Dreimal in seiner Geschichte hat Osttürkestan die Freiheit erlangt. Diese waren in den Jahren 1876, 1933 und 1945/46.
1924 wird gemäß Artikel 4 des nationalen Entwicklungsprogramms durch Dr. Son Jat Sen, den Gründer der Republik die Unabhängighkeit, d.h. die Autonomie des Gebietes anerkannt und garantiert. Diese Garantie wurde durch Mao Tse Tung nach dem Tod von Son Jat Sen wiederholt und neu bestätigt. In Wahrheit wurde diese Autonomie nie umgesetzt. Der uighurische Ministerpräsident unseres Landes war stets eine Marionette der chinesischen Zentralregierung in Peking. Zur Zeit befinden sich 28 der 1100 Laogai (Strafanstalten) von ganz China in Osttürkestan. Regelmäßig werden Atombomben ohne Rücksicht auf die Bevölkerung in Osttürkestan getestet. Darüberhinaus befinden sich etwa 2 Mio paramilitärische Einheiten in Osttürkestan.
Diese Umstände haben einen ungeheuren ökonomischen, ökologischen und aber auch menschlichen Druck auf unsere Bevölkerung ausgelöst. Die Gefahr eines Bürgerkrieges nimmt radikal zu. Wir fordern deshalb und bitten um internationale Unterstützung um eine friedliche Lösung auf politischem Weg zu erreichen. Wir fordern ein aktives Bekämpfen der ökologischen Katastrophe aufgrund der Atomtestversuche. Wir fordern vor allem Religionsfreiheit, Pressefreiheit und Demokratie und nicht zuletzt die Selbständigkeit unseres Landes.
Wir bitten Sie , unsere Kultur und unsere Geschichte kennenzulernen, wachsam die Nachrichten über unser Land zu verfolgen und unsere Sache mit Sympathie und Einsatz zu unterstützen.
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