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Osttürkistan

( Xinjiang )

Historische Entwicklung

Buddhistische Kulturzentren

Um diese Zeit gelangte der Buddhismus nach Miran und Khotan (Mahayana) und Kutscha (Theravada bzw. Hinayana), die für mehrere Jahrhunderte bedeutende Kulturzentren wurden. Der Zoroastrismus und das nestorianische Christentum (in Turfan) breiteten sich ebenfalls aus. Die Oasenstaaten, von denen die um Karashahr und Kutscha vom 5. bis ins 8. Jahrhundert von Tocharern beherrscht waren, behielten indes ihre Selbständigkeit. Sie bestanden auch nach dem Verfall der chinesischen Herrschaft weiter. Nach ihrem Verfall bildeten sich einzelne Oasenfürstentümer unter ethnisch außerordentlich verschiedenen Führerschichten heraus. Die Jin und vor allem nach 435 die Nördlichen Wei, die als erste Herrscher den Buddhismus zur Staatsreligion machten und in Yungang bei Datong die ersten Höhlen-tempel anlegen sowie in Longmen bei Luoyang weitere beginnen ließen, dehnten ihren Einfluß wieder nach Xinjiang aus und zogen dort Steuern (Tribute) ein. Um 450 bauten die Hephthaliten — die gelegentlich auch als »Weiße Hunnen« bezeichnet werden, Anfang des 5. Jahrhunderts das Kuschan-Reich niedergeworfen hatten und ihrerseits den wohl türkischen nomadischen Ruanruan (Rouran) untertan waren — ihre Herrschaft an der Seidenstraße aus, danach herrschten ab Mitte des 6. Jahrhunderts für rund hundert Jahre westtürkische Gruppen und Stammesverbände (Tujue oder Dajue in chinesischen Texten). Sie unterwarfen 552 die letzten Xiongnu-Herrschaften und vertrieben im Bund mit den iranischen Sassaniden 558 auch die Hephthaliten. Die Staatsgründung der Tujue, das Kök-türkische Reich, ist die erste mit Sicherheit nachgewiesene Staatsgründung eines türkischen Volkes. Sie beherrschte ganz Zentralasien, von der Mongolei bis zum Kaspischen Meer, war indes nicht einheitlich und zerfiel wie die meisten vergleichbaren Staaten bald in dynastischen Kämpfen. In der Anfangszeit unterhielt der kök-türkische Staat Beziehungen auch mit Ostrom (Byzanz) und war am Seidenhandel beteiligt, den die byzantinischen Fernhändler jedoch nach einigen Jahrzehnten wegen der steigenden Unsicherheit auf südlichere Routen verlegten. 

Die Tang-Dynastie setzte sich schon unter Taizong wieder in Turkestan f und errichtete 657 nach der Eroberung von Kutscha ein Protektorat. E letzte unabhängige Fürstentum, Karashahr, wurde 668 chinesisch. 682 grt dete der östliche Zweig der Türken in der nördlichen Mongolei das Zwe kök-türkische Reich, das unter gewissem chinesischem Einfluß stand. A seinem Gebiet ist die erste schriftliche Nachricht überliefert, die Orche Runeninschriften, die um 700 entstanden. Das Sozialsystem beruhte a Familienverbänden, die einem obersten Herrscher absoluten Gehorsa schuldeten. Unter den Tang und Song wanderten Ulguren nach Turkest, ein, denen das Zweite kök-türkische Reich um 745 erlag. Sie gaben die al animistische Religion auf; ihre Nationalreligion war seit 762 der Manichäl mus, von dessen Verbreitung Funde in der Turfan-Oase und am Tianslu zeugen. Im Laufe einer Generation wurden die bisher nomadisierend< Uiguren seßhaft und gründeten, nachdem sie von kirgisischen Stämmen nach Süden verdrängt worden waren, im Tarim-Becken einen neuen Grol staat. Türfan war einer der Mittelpunkte des uigurischen Großreichs, dess~ letzte Reste sich in der Turfan-Senke bis zur Eroberung durch die tibetische Tanguten (1028) hielten.

In die ersten Jahrzehnte der Tang-Zeit fällt die Reise des berühmte Mönchs Xuanzang durch Xinjiang nach Indien. Xuanzang ist wahrscheir lich 602 in Luoyang geboren, trat mit 13 Jahren in ein buddhistisches Kloste (Jingtusi, das der Sekte vom »Reinen Land« zugehörte) ein, wurde bald prc funder Kenner der in China zu jener Zeit bekannten Grundzüge der Region, brach 629 mit Unterstützung des ersten großen Tang-Kaisers Tang Tai zong (Li Shimin, reg. 627 — 649) nach Indien auf, studierte und disputiert u.a. in der berühmten buddhistischen Hochschule Nälandä nahe dem heutigen Patna, kehrte nach 17 Jahren mit 657 Schriftrollen nach China zurück lehrte in Chang'an (Xi'an) und starb dort 664.

Die Expansion des Reiches der Tang-Dynastie dauerte bis in die Mitte des achten Jahrhunderts an. In dieser Zeit drangen chinesische Armeen weil über den Tianshan und die Dsungarei hinaus in das westliche Turkestan vor und erreichten dieses Territorium etwa gleichzeitig mit den vordringenden arabischen Heeren. Am Flusse Talas im heutigen Kirgisien kam es 751 zur historisch einzigen Konfrontation der arabischen und der chinesischen Streitmacht; die islamischen Truppen gewannen diese Schlacht, die in zweierlei Hinsicht welthistorische Bedeutung hatte, obwohl sie von den unmittelbar Beteiligten eher als ein Scharmützel unter vielen anderen begriffen wurde. Erstens entschied sich im Jahre 751 die Zugehörigkeit Westturkestans zum islamischen Kulturkreis, während die Expansion des chinesischen (damals buddhistischen) Kulturkreises ihre äußerste Grenze erreicht hatte. Zweitens vermittelten chinesische Gefangene aus der Talas-Schlacht, die nach Samarkand gebracht wurden, dem arabischen Westen die Kenntnis der Papierherstellung, die in China bereits lange Tradition hatte. Damit stand auch im Westen Eurasiens nun ein leichter als Pergament und Papyrus verfügbares Mittel zur schriftlichen Aufzeichnung zur Verfügung, was zur Massenverbreitung von Handschriften und Büchern zuerst in der islamischen Welt und danach im gesamten Abendland entscheidend beitrug.


© Uygur.Org  16/07/00 03:43:02  Ötüken