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East Turkistan Information Center is the National Congress and information agency of East Turkistan National Center - the international association of Uyghur organizations in Australia, Germany, Kazakhstan, Kyrgyzstan, Sweden, Uzbekistan and U.S.A., based  in Istanbul, Turkiye

 

 


Osttürkistan

( Xinjiang )

Historische Entwicklung

Siedler und Nomaden

Die natürlichen Gegebenheiten haben einen dauerhaften Widerstreit zwischen Sesshaften und Ziehenden, Eingesessenen und Eroberern erzeugt. In den großen Oasen, die oftmals über längere historische Perioden in Bünden und Föderationen vereinigt waren, entstanden Kulturzentren von häufig großer Bedeutung. Seit den Reisen der ersten neuzeitlichen Europäer, die sich zunächst die Erforschung der geographischen, topographischen, hydrographischen Verhältnisse angelegen sein ließen, hat seit etwa hundert Jahren die Erforschung dieser alten oasen-städtischen Kulturen zu erstaunlichen Resultaten geführt. Weniger ist über die Nomaden bekannt; außer den Tatsachen ihrer Eroberungen; meist erst als Völker, die Staaten bildeten, haben sie das Interesse der Historiker erregt. Die Reiche dieser Reitervölker und Schafe züchtenden Nomaden, die meistens nach dem Tod der Gründer rasch wieder zerfielen und anderen Platz machten, haben indes den Verlauf der asiatischen und der europäischen Geschichte immer wieder entscheidend beeinflusst. Die gesamte Region lediglich als Ursprungsgebiet in der Geschichte wiederkehrender Erobererstaaten, als Herkunftszone von Bedrohungen für Europa oder für China oder für beide, zu verstehen führt indes zu einem Ethnozentrismus, der nicht viel zum Verständnis beiträgt. In Zentralasien (es lässt sich historisch keine Trennung zwischen Ost- und West-Turkestan, Xinjiang und ehem. Sowjet-Mittelasien rechtfertigen) sind kulturelle Synthesen in einer Vielfalt entstanden, die sich in der Alten Welt sonst nicht wiederfindet. Die Geschichte der Region nur unter dem Aspekt ihrer gegenwärtigen Herrscher zu betrachten wird dem Geschichtsverlauf und der Bedeutung der alten, inzwischen untergegangenen Kulturen daher ebenso wenig gerecht wie die auf die nationalen Minderheiten, die heute unter fremder Herrschaft und integriert in zwei Weltreiche (China und die ehem. Sowjetunion) dort leben, eingeengte Perspektive, die die vorherigen Prozesse und Zustände ausblendet. Und auch die Beobachtung »von oben«, unter dem Blickwinkel des »Großen Spiels« um die Herrschaft über Asien und die Welt zwischen Großbritannien, Russland, China und minderen Partnern im vorigen Jahrhundert, also die Bewertung der Region und ihrer Völker allein als Objekt eines von anderen bestimmten Geschichtsverlaufs, engt das Bild unzulässig ein. Erst alle Betrachtungsweisen zusammen, verbunden und aufeinander bezogen, ergänzt durch Detailforschung, können den historischen Wirklichkeiten gerechter werden. Die Darstellung muss hier auf das Verhältnis Chinas zu Ostturkestan (Xinjiang) beschränkt bleiben; gelegentliche Ausblicke auf Fernwirkungen sind dennoch angebracht.


© Uygur.Org  15/07/00 05:41:16  Ötüken